Bernie Ecclestone vor dem Rausschmiss?
Wie lange bleibt Bernie Ecclestone noch Formel-1-Chef?
Vor dem Beginn seines Bestechungsprozesses in München am 24. April hatte Bernie Ecclestone seine Ämter vorübergehend niedergelegt. De facto hielt der Brite, wie in den vergangenen 40 Jahren, das Zepter der Formel 1 aber weiter fest in der Hand. Auch in einer offiziellen Erklärung der Formel-1-Holding CVC hieß es damals, es sei «im besten Interesse des Formel-1-Business und des Sports, dass Mister Ecclestone weiterhin das Tagesgeschäft führt, allerdings unter erhöhtem Monitoring und unter erhöhter Kontrolle durch den Vorstand.»
Im August folgte der Freispruch, nachdem der 83-Jährige die Rekordsumme von 100 Millionen Euro an den bayerischen Staat gezahlt hatte und nun will Ecclestone seine damals niedergelegten Ämter wieder antreten.
«Ich bin aus offensichtlichen Gründen zurückgetreten, ich will aber wieder zurück kommen», sagte Ecclestone im Januar. Die britischen Zeitungen Telegraph und Daily Mail berichten jedoch übereinstimmend, dass der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft Delta Topco es abgelehnt habe, ihn wieder aufzunehmen.
«Ecclestone erfüllte während der Sitzung einige 'Bedingungen' nicht, die für seine Wiedereinsetzung nötig gewesen wären», schreibt der Telegraph. Einige Anteilseigner sollen als Grund für die Ablehnung genannt haben, dass Ecclestone sowohl in München als auch bei einem früheren Prozess in London von den jeweiligen Richtern als «unzuverlässiger Zeuge» beschrieben wurde.
Die Daily Mail will sogar wissen, dass Ecclestone bereits sehr bald in Rente gehen könnte. «Die wildesten, aber nicht unbedingt am schlechtesten informierten Gerüchte deuten an, dass Ecclestone in den nächsten zwei Wochen ausrangiert werden könnte.» Eine weitere Möglichkeit ist auch, dass der Aufsichtsrat Ecclestone einfach nur weiter auf die Finger schauen und das «erhöhte Monitoring und unter erhöhter Kontrolle durch den Vorstand» beibehalten will.
CVC-Chef Donald Mackenzie, einer der größten Bewunderer des Briten, äußerte sich bisher nicht zu den Berichten. Er wollte keinen Kommentar abgeben, ebenso wenig wie Bernie Ecclestone selbst.