Yasuhisa Arai: McLaren-Honda in Abu Dhabi, mit Plan B
Yasuhisa Arai, Rennchef von Honda
Zum zweiten Mal nach dem China-GP-Wochenende im April hat Yasuhisa Arai (57), Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Honda und gleichzeitig Motorsportchef, über die Fortschritte des Formel-1-Projekts für McLaren 2015 gesprochen.
Entlang der Honda-Heimstrecke Suzuka sagt Arai über den neuen V6-Turbo: «Wir sind fast im Zeitplan.» Auf die Frage, ob es nun einen Test geben wird oder nicht, schmunzelt der Japaner: «Jeder fragt mich das! McLaren und Honda arbeiten an einem Experimental-Fahrzeug, um unsere Antriebseinheit zu prüfen. Ich hoffe, wir können ihn noch vor Beginn der kommenden Saison auf die Bahn bringen, aber den genauen Testplan kenne ich nicht.»
Da helfen wir gerne aus: Wenn alles klappt, dann wird am 25. November 2014 im Rahmen des Abu-Dhabi-Tests nach dem WM-Finale ein McLaren-Honda im Testbetrieb sein. Der langjährige McLaren-Partner Mercerdes hat bereits die Zustimmung erteilt. Falls der Zeitplan durcheinander kommt, so hat Honda die Möglichkeit, auf einer eigenen Teststrecke in Japan etwaigen Problemen auf den Grund zu gehen.
McLaren-Geschäftsleiter Jonathan Neale: «Wir haben jede Menge Arbeit. Wie wir uns fühlen? Ungefähr so, wie sich Andy Cowell von Mercedes oder Rémi Taffin von Renault vor einem Jahr gefühlt haben müssen.»
Yasuhisa Arai wird auch auf den angeblichen nächstjährigen McLaren-Honda-Fahrer angesprochen, Fernando Alonso. Der Japaner meint, mit einem Seitenblick auf Jonathan Neale von McLaren: «Soll ich das wirklich beantworten? Nun, jede Firma will möglichst gute Fahrer, wir auch. Aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.»
Was Honda mit seiner neuen Antriebseinheit erreichen will, das umreisst Arai so: «Mercedes hat 2014 die Messlatte gelegt. Also müssen wir auf dieses Niveau gelangen.»
Zur Honda-Zukunft gehört auch, ab 2016 mit mehreren Partnern zu arbeiten. Gemäss Arai haben jedoch «die Verhandlungen noch nicht begonnen. Denn keiner weiss bislang, wozu wir fähig sind.»
Die Tatsache, für 2015 mit nur einem Partner zu arbeiten, McLaren, sieht Arai in Sachen Datensammeln nicht gezwungenermassen als Nachteil: «Wir haben eines der besten Formel-1-Teams als Partner. Wir schätzen, dass wir mit McLaren genügend Daten sammeln können.»