Fernando Alonso und Ferrari: Trennung bald offiziell?
Fernando Alonso und Ferrari: Das schöne Bild zerfällt
In Singapur hatte Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci Öl ins Gerüchtefeuer gegossen: «Fernando Alonso fährt für uns, vorderhand ...», liess der Römer wissen. Sagt man solch einen Satz über einen Piloten, der bis Ende 2016 unter Vertrag steht und mit dem eigentlich vorzeitig um drei Jahre verlängert werden sollte?
In Suzuka nun druckste Alonso um ein klares Bekenntnis zu Ferrari herum: «Ich mache das Beste im Interesse von Ferrari», das ist eine Formulierung, die höchstens Anwälte erfreut, wenn es später darum geht nachzuweisen, dass man nichts Böses über den künftigen Ex-Arbeitgeber gesagt haben will.
Anlässlich des Pariser Autosalons sagt Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne: «Niemand ist grösser als die Marke Ferrari.» Auch das klingt nicht eben nach einer Liebesbezeugung für den spanischen Ausnahmekönner Alonso.
Durch den italienischen Blätterwald rauscht: Längst werde nicht mehr über das Ob bei der Scheidung von Alonso verhandelt, sondern vielmehr über das Wie.
Wie es scheint, will Ferrari einen klaren Strich ziehen und alte Zöpfe abschneiden. Dazu gehört wohl auch Alonso – so wie zuvor Stefano Domenicali, Luca Marmorini, Luca Montezemolo. Fernando, so heisst es, werde mit der neuen Ferrari-Führung um Sergio Marchionne und Marco Mattiacci nicht warm. Den Ferrari-Managern widerstrebe ihrerseits, dass Alonso für drei weitere Jahre (von 2017 bis 2019) ein fürstliches Gehalt gefordert habe.
Dem Spanier sei bereits mitgeteilt worden, dass seine Dienste nicht länger gebraucht werden – hat sich Fernando deshalb in Suzuka so seltsam ausgedrückt?
Die Frage ist auch: Muss Alonso möglicherweise ein Jahr aussitzen? Oder lässt ihn Ferrari zu McLaren-Honda ziehen?
Und wie will Ferrari Alonso ersetzen? Mit einer Notlösung für 2015 namens Jules Bianchi an der Seite von Kimi Räikkönen und dann dem Sensationstransfer von Sebastian Vettel zur Saison 2016 hin?
In der Formel 1 und bei Ferrari ist alles möglich.