Luca Montezemolo, Ferrari: «Wir finden Alonso-Lösung»
Der neue und der alte Ferrari-Chef: Sergio Marchionne und Luca Montezemolo
Es ist ein zartbitterer Moment: Luca Montezemolo sitzt im Rahmen des Pariser Autosalons mit einigen italienischen Journalisten zusammen. Da betritt sein Nachfolger als Ferrari-Präsident den Raum, Fiat-Chef Sergio Marchionne. Montezemolo trocken: «Willst du vielleicht übernehmen?»
Zur Medienschar meint Montezemolo: «Das Leben ist voller Überraschungen, Veränderungen muss man zu begegnen wissen. Wir sind stolz, dass wir für Ferrari einen überaus erfolgreichen Kreis geschlossen haben.»
Aber über den neuen Ferrari-Spyder 458 Speciale A will keiner reden, dass weiss auch der Erfolgsmanager Montezemolo. Also spricht Luca: «Da ich weiss, dass unweigerlich Fragen zu Fernando Alonso kommen werden, kann ich euch gleich antworten. Für mich ist Fernando Alonso der beste Rennfahrer der Welt. Er hat alles gegeben und 2010 unglaubliche Rennen gezeigt, als wir den Titel hätten holen müssen. Er und auch wir haben erwartet und gehofft, dass alles besser kommt. Ich kann ihm nur danken.»
Das klingt wie ein Abschied, nicht nur von Montezemolo, daher fährt Luca fort ...
«Fernando spricht mit Rennleiter Mattiacci, es besteht kein Zwang, schon morgen eine Lösung zu finden. Es hängt davon ab, was er will. Am Ende werden wir die beste Lösung finden. Zumal wir einen gültigen Vertrag haben.»
Wir werden die beste Lösung finden? Das klingt auch nicht nach einer Vertragsverlängerung. Je länger, je deutlicher drängt sich der Eindruck auf: Die Liebe zwischen Ferrari und Fernando Alonso ist erkaltet. Das zeigen auch die Worte von Sergio Marchionne in Paris: «Über Alonso soll Montezemolo reden, der in Kontakt zu Mattiacci steht. Ferrari jedenfalls ist ein Gut, das über jeden Mitarbeiter zu stellen ist.»