Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda verteidigt FIA
Niki Lauda: «Ich denke, ohne den schlimmen Unfall von Jules Bianchi hätte man das Rennen zu Ende fahren können, denn die Dunkelheit war meines Erachtens auch noch kein Problem»
Nach dem folgenschweren Abflug von Jules Bianchi im Japan-GP musste die Rennleitung am Suzuka Circuit einige Kritik einstecken: Der GP hätte wegen des stärker werdenden Regens und der Dunkelheit viel früher abgebrochen werden müssen, so der Vorwurf. Doch der Mercedes-Vorstandsvorsitzende und dreifache Weltmeister Niki Lauda winkte nach dem Rennen auf Nachfrage von ESPN ab: «Der Regen war kein echtes Problem.»
Der 65-jährige Wiener nimmt die Rennverantwortlichen des Automobilweltverbandes FIA in Schutz: «Das Safety-Car war draussen und die Autos waren alle relativ sicher auf der Strecke unterwegs. Ich denke, ohne den schlimmen Unfall von Jules Bianchi hätte man das Rennen zu Ende fahren können, denn die Dunkelheit war meines Erachtens auch noch kein Problem.»
Lauda ist überzeugt: «Unter normalen Umständen würden wir den Unfall von Sutil nicht diskutieren. Sein Auto stand sehr weit von der Fahrbahn entfernt und in der Nähe eines Durchgangs. Deshalb wurde das Auto auch gleich abgeschleppt. Das war zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung. Natürlich ist man im Nachhinein schlauer und kann sagen: Rückblickend waren das die falschen Entscheidungen.»
Der dreifache Formel-1-Weltmeister betont: «Motorsport ist sehr gefährlich. Wir haben uns in den letzten Jahrzehnten daran gewöhnt, dass auch bei harten Abflügen nichts passiert, und dann geschieht plötzlich ein Unfall wie der heutige. Wir dürfen nie vergessen, dass Motorsport gefährlich bleibt. Der heutige Unfall war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Nachdem das erste Auto abgeflogen war, flog das zweite Auto eine Runde später an der gleichen Stelle ab – das war ein unglücklicher Zufall.»