Pole für Lewis Hamilton, Pech für Sebastian Vettel
Lewis Hamilton sicherte sich in Sotschi mit 1:38,513 min die Pole
Einige Formel-1-Stars mussten in Sotschi mit einer Hypothek ins Qualifying zum Russland-GP steigen. Auch Kevin Magnussen gehörte dazu. Der McLaren-Neuling erlitt einen Getriebeschaden im dritten freien Training und wird folglich eine Strafversetzung um fünf Startplätze hinnehmen müssen – genau wie Force India-Pilot Nico Hülkenberg, Marussia-Fahrer Max Chilton und Lotus-Pilot Pastor Maldonado. «Erst wird Maldonado zurückversetzt, dann Hülkenberg, dann Chilton und schliesslich Magnussen. Die Rückversetzungen erfolgen in der gleichen Reihenfolge wie die Strafen ausgesprochen wurden», erklärt der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Martin Brundle.
Während Magnussen, Chilton und Hülkenberg wegen eines ausserplanmässigen Getriebewechsels gebüsst wurden, musste Maldonado die Reststrafe von Japan absitzen. Dort hatten die Regelhüter dem Venezolaner eine Rückversetzung um zehn Startplätze aufbrummen müssen, weil dieser den sechsten Renault-Motor in dieser Saison eingesetzt hatte. Maldonado liess sich im ersten Qualifying-Abschnitt viel Zeit, erst fünf Minuten vor der ersten Pause verliess der Lotus-Pilot seine Box.
Nach 12 Minuten setzte sich Lewis Hamilton mit 1:38,759 min an die Spitze. Sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg blieb drei Zehntelsekunden langsamer und reihte sich auf Platz 2 ein. Dahinter belegten Williams-Pilot Valtteri Bottas, Magnussen, dessen Teamkollege Jenson Button, Toro Rosso-Neuling Daniil Kvyat, die Ferrari-Stars Kimi Räikkönen und Fernando Alonso, Force India-Pilot Nico Hülkenberg und Toro Rosso-Abschiedskandidat Jean-Eric Vergne auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.
Bottas' Teamkollege Felipe Massa, der ein Problem mit dem Benzindurchfluss beklagte, gehörte zur ersten Gruppe der Ausgeschiedenen. Ex-GP-Pilot und RTL-Experte Christian Danner erklärte: «Das ist natürlich besonders bitter, denn Massas Auto ist sehr stark auf dieser Strecke. Er hatte nicht genug Motorpower, das könnte ein Problem mit der Benzinpumpe gewesen sein.» Der Williams-Fahrer war sogar langsamer als Caterham-Neuling Marcus Ericsson unterwegs. Der Schwede verwies den kleinen Brasilianer auf Platz 17, dahinter reihten sich Caterham-Wackelkandidat Kamui Kobayashi, Lotus-Pechvogel Maldonado und Marussia-Fahrer Max Chilton ein.
Frühes Aus von Sebastian Vettel
Auch im zweiten Qualifying-Segment gaben die Silberpfeile das Tempo vor. Erst setzte sich Rosberg mit 1:38,979 min an die Spitze, kurz darauf setzte sich Hamilton nach einem kurzen Gastspiel von Bottas (1:38,971 min) mit seiner Rundenzeit von 1:38,338 min durch. Rosberg konnte sich noch auf den zweiten Platz verbessern. Dahinter sicherten sich Bottas, Magnussen, Kvyat, Button, Ricciardo, Alonso, Räikkönen und Vergne den Einzug ins Stechen um die Top-Ten der Startaufstellung.
Eine bittere Pille musste Red Bull Racing-Star Vettel hinnehmen. Der vierfache Champion, der im dritten freien Training über Bremsvibrationen geklagt hatte, schied als Elfter aus, während Teamkollege Ricciardo als Siebtschnellster seine Chance auf einen Startplatz aus den vorderen Reihen wahrte. Auch Hülkenberg (12.), Pérez (13.), Gutiérrez (14.), Sutil (15.) und Grosjean (16.) mussten ihre Dienstwagen in der Box abstellen.
Pole für Lewis Hamilton
«Sotschi ist eine Reifenstrecke. Je wärmer es wird, desto einfacher wird auch das Fahren. Hier werden auch schlechte Autos nach vorne kommen, ich erwarte ein ähnliches Szenario wie in Österreich», hatte Niki Lauda, dreifacher Formel-1-Weltmeister und Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender, vor dem Qualifying prophezeit. Doch dank eines Fehlers von Bottas konnte sich das Mercedes-Team am Ende erneut über die erste Startreihe freuen.
Hamilton sicherte sich mit 1:38,513 min seine siebte Pole-Position des Jahres vor seinem Teamkollegen Rosberg, der genau zwei Zehntel langsamer war. Dahinter reihten sich Bottas, Button, Kvyat (mit seiner Qualifying-Bestleistung), Magnussen (der noch um fünf Startpositionen strafversetzt wird), Ricciardo, Alonso, Räikkönen und Vergne auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.