Robert Kubica zu Jules Bianchi: «F1 immer gefährlich»
Robert Kubica muss keiner etwas über Unfälle erzählen: 2007 bangte die Formel 1 um den Polen, als sich sein BMW-Sauber bei einem Crash in Montreal in seine Bestandteile auflöste. Kubica kam mit leichten Verletzungen davon (leichte Gehirnerschütterung, gestauchter Knöchel). Ein Rallye-Unfall 2011 beendete seine GP-Karriere, heute fährt der Mann mit der markanten Nase Rallyes. Die Formel 1 beobachtet er noch immer aufmerksam. Und er ist genau so schockiert über den Unfall von Jules Bianchi wie alle anderen.
«Wenn du diese Bilder siehst, dann denkst du – wie kann so etwas nur möglich sein?» sagt der WM-Vierte von 2008 gegenüber den Kollegen der BBC. «Aber leider lautet die Antwort, dass so etwas eben immer passieren kann, weil wir einfach einen überaus gefährlichen Sport betreiben.»
Für Kubica hätte ein Unfall wie mit Bianchi schon im Regen-GP von Europa 2007 auf dem Nürburgring passieren können: Damals verlor Tonio Liuzzi die Kontrolle über seinen Toro Rosso, der Wagen wäre fast ins Safety-Car gekracht, trudelte in der ersten Kurve von der Bahn und stiess leicht gegen einen Traktor, der herangerollt war, um andere Gestrandete wegzuziehen. Zum Glück wurde niemand verletzt.
Kubica: «Damals ging es gut, und so schien die Gefahr nicht ganz so offensichtlich. Ich finde, die FIA macht einen erstaunlichen Job in Sachen Sicherheit, eine Arbeit, die nie aufhört. Aber Gefahr bleibt Teil dieses Sports. Selbst wenn du denkst, dass du an alle Eventualitäten gedacht hast, lauern überall Gefahren.»
Robert Kubica weiter: «Manchmal vergessen wir, wie gefährlich es ist. Ich hatte auch meine Unfälle, doch ich hatte Glück im Unglück. Ich kenne Jules recht gut, er ist ein überaus talentierter, netter Kerl. Aber es gibt Situationen, in welchen dir alles Talent der Welt nichts hilft. Ich bete für ihn.»