Hässliche Lotus-Nase: Schon in Austin (Texas) ersetzt
Adieu, Klauen-Nase
Kann Lotus 2015 einen Williams machen? Williams erlebte eine durch und durch blamable Saison 2013 (WM-Rang 9, mit nur fünf Punkten), sattelte auf Mercedes-Power um, und nicht zuletzt dank der prachtvollen Antriebseinheit unter dem guten Stern ging es tüchtig aufwärts – Williams liegt derzeit auf dem dritten WM-Zwischenrang, mit 216 Punkten. Wird Lotus ein ähnlicher Siebenmeilenstiefelschritt gelingen?
Lotus kann die Saison 2014 getrost abhaken: das aerodyamische Konzept mit den beiden unterschiedlich langen Nasenspitzen ist nicht aufgegangen, auch deshalb nicht, weil der V6-Turbo von Renault nicht gehalten hat, was man sich von ihm versprochen hatte. Lotus ist 2014 in einer ähnlichen Lage wie Williams vor einem Jahr: Lotus liegt auf WM-Rang 8, mit acht jämmerlichen Pünktchen.
Gegen hinten ist Lotus vor Marussia (2) sowie Sauber und Caterham (je 0 Punkte) recht sicher. Nach vorne lässt sich gegen die 29 Zähler von Toro Rosso in den letzten drei Rennen nicht viel ausrichten. Daher kann Lotus getrost Entwicklungen für 2015 ausprobieren.
Im vergangenen August sagte Lotus-Technikchef Nick Chester: «Wir wissen, dass es vor dem Hintergrund einer Reglementsänderung sehr schwierig werden wird, unser Nasenkonzept mit den beiden unterschiedlich langen Spitzen weiter zu verfolgen. Es wird dafür sehr viel leichter sein, dieses Mal den Crash-Test zu absolvieren.»
Den hat Chester mit seiner Truppe schon hinter sich, denn bereits am Freitag vor dem USA-GP in Austin (Texas) soll am Lotus eine konventionelle Nase hängen. Nick Chester: «Wir schenken damit aerodynamische Effizienz her, aber der Test ist im Hinblick auf 2015 lohnenswert.»
Nach einem Aufschrei der Öffentlichkeit hatte die FIA das Regelbuch dergestalt umgeschrieben, dass wir 2015 wieder konventionellere Nasen sehen werden, die fürs Auge etwas gefälliger sind.
2015 wird Lotus (der frühere Renault-Werksrennstall, der aus Benetton hervorgegangen war) erstmals seit 1994 (damals WM-Titel mit Michael Schumacher und Ford) nicht mehr mit einem Renault-Motor antreten. Lotus arbeitet mit Mercedes zusammen und übernimmt ein Kontingent, das frei geworden ist, weil McLaren zu Honda wechselt.