Monza ohne Formel 1: Profitiert Imola-Rennstrecke?
Die Imola-Rennstrecke: Seit 2006 keine GP-Bahn mehr
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat seinen Handel mit der Monza-Rennstrecke zur Austragung des Italien-GP als einen der schlechtesten Deals bezeichnet, den er je eingegangen ist. Dem Briten widerstrebt, dass die Italiener nur einen Bruchteil jener Antrittsgebühr für die Formel 1 zahlen, die «Mr. E» in Singapur oder Abu Dhabi erhält. Je nach Informationsquelle bezahlen die Betreiber der Monza-Strecke für ihr Rennen zwischen 12 und 15 Mio Euro.
Nun gibt es für Monza noch eine weitere Gefahr: Imola.
Daniele Manca, Bürgermeister von Imola, posaunt: «Wenn motorsportliche Grossanlässe in Italien behalten werden sollen, wie die Formel 1, wie die MotoGP, dann führt kein Weg an Imola vorbei – wir haben jede erforderliche Homologation, wir sind konkurrenzfähiger.»
Seit 2006 hat im «Autodromo Enzo e Dino Ferrari» kein Formel-1-WM-Lauf mehr stattgefunden, aber Manca findet: «In Frankreich und in Deutschland wird überlegt, wie man solche Anlässe im Land behält oder wieder bekommt. In anderen Ländern werden die Betreiber gestützt, nur um einen Grand Prix zu behalten. Vielleicht wäre die Zeit reif, um über einen Wechsel der Schauplätze nachzudenken.»
Mancas vordergründige Logik: Es ist leichter, alle zwei Jahre das Geld für einen Grand Prix aufzutreiben, als jede Saison. Aber natürlich denkt der Politiker nur an eines: sein Imola wieder auf die Weltbühne zu stellen. Dabei hofft er nicht nur auf den jungen, dynamischen Staatschef Matteo Renzi, sondern auch auf den Gouverneur der Lombardei, Roberto Maroni, sowie auf Unterstützung der Region Emilia Romagna.
Ach ja, und dann haben wir noch Mugello – im Besitz von Ferrari. Der frühere Ferrari-Präsident Luca Montezemolo hat jahrelang davon geträumt, einen Grand Prix nach Mugello zu holen. Passiert ist es nie.