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Dritte Autos 2015: Wer würde in den Autos sitzen?

Von Mathias Brunner
Sitzt Felipe Nasr 2015 in einem dritten Williams?

Sitzt Felipe Nasr 2015 in einem dritten Williams?

Wir stehen derzeit bei 18 Rennwagen, und längst plant Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, dass ein Teil der übrig gebliebenen neun Rennställe ein drittes Auto einsetzt.

Angeblich sollen die Verträge zwischen Ecclestone und den Formel-1-Rennställen so abgefasst sein, dass Ferrari, McLaren und Red Bull Racing zunächst die Pflicht hätten, das dritte Auto zu bringen. Ist einer dieser drei nicht Willens, das zu tun, würden Mercedes und Williams nachrücken. Für Williams wäre das die willkommene Gelegenheit, Felipe Nasr ins dritte Auto zu setzen.

Der dritte Fahrer müsste ein GP-Rookie sein, insofern wäre ein Start von Nasr möglich. Das Gleiche gilt für Carlos Sainz junior in einem dritten Auto von Red Bull Racing. Das dritte Auto muss nicht die gleiche Lackierung aufweisen wie die anderen beiden. Theoretisch könnte Williams mit einem knallgeben Banco do Brasil-Renner für Nasr antreten.

Nicht alle Teams sind begeistert: Je nach Kalkulation sind für den Einsatz eines dritten Autos übers ganze Jahr zwischen 20 und 25 Mio Dollar Aufwand vonnöten. Da reicht die Mitgift von Felipe Nasr nicht. Der Brasilianer soll Sponsoren mit der Finanzkraft von (je nach Informationsquelle) 15 bis 20 Mio Dollar hinter sich haben.

Aber das würde kein Hindernis sein: die Zeche für die Mehrkosten des dritten Autos soll Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone tragen.

In einem dritten Ferrari könnte GP2-Fahrer Raffele Marciello sitzen. In einem dritten Mclaren-Honda könnte der belgische Zögling Stoffel Vandoorne Platz nehmen. Was gemäss Abmachung ums dritte Auto für McLaren hingegen nicht möglich wäre – Alonso ins Team zu holen, ihn neben Jenson Button fahren zu lassen und Kevin Magnussen ins dritte Auto zu setzen, denn der Däne ist dieses Jahr schon Grands Prix gefahren.

Ein dritter Williams würde dem drittältesten Rennstall der Formel 1 (nach Ferrari und McLaren) auch die Chance eröffnen, Susie Wolff ein Rennen fahren zu lassen – als erste Frau seit Giovanna Amati 1992!

Schon träumen Marketing-Strategen davon, branchenfremde Piloten Gaststarts fahren zu lassen, um die Attraktivität der Formel 1 zu fördern. Die Rede ist von Rallye-Stars oder (etwa bei einem Rennen hier in Austin) von einem NASCAR-Piloten. Was diese Träumer vergessen: Ohne entsprechende Vorbereitung würden diese Stars rettungslos hinterherfahren, und damit ist niemandem gedient.

Unklar bleibt derzeit, was in Sachen WM-Punkte passieren soll. Ein Vorschlag besteht darin, dass die Fahrer der dritten Autos eine Rookie-Wertung bestreiten. Und dass ihre WM-Zähler nicht für den Konstrukteurs-Pokal zählen würden.

Ideen gibt es viele zum dritten Wagen. Ein Mitarbeiter eines Traditionsteams sagt mir aber am «Circuit of the Americas»: «Wenn die Formel 1 richtig geführt würde, so würden wir keine Rennställe verlieren und müssten uns gar nicht erst den Kopf darüber zerbrechen, was wir mit dritten Autos und ihren Piloten anstellen sollen ...»

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