Martin Brundle: Lewis Hamilton mit dem Kart-Vertrauen
Martin Brundle mit WM-Leader Lewis Hamilton
Die Zuschauer staunten nicht schlecht: In der 24. Runde des US-GP in Austin legte sich Lewis Hamilton seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg zurecht und überholte ihn.
Und das ohne große Gegenwehr. Eine kleine Vorentscheidung? Nicht unbedingt. Zwar hat der Brite nun 24 Punkte Vorsprung vor Rosberg, doch die doppelten Punkte in Abu Dhabi erhalten die Spannung bis zuletzt aufrecht.
Wichtiger ist wohl der psychologische Effekt. Zwar hatte Rosberg erklärt, warum er sich nach außen hin kaum gewehrt hatte: Er hatte durch einen Fehler seinerseits KERS nur mit Verzögerung aktiviert. Doch die Kritik kam trotzdem, ob nun von den Ex-Piloten Jacques Villeneuve oder David Coulthard, oder nun von Martin Brundle.
«Wir haben uns ja schon daran gewöhnt, dass Lewis, wenn er Nico näher kommt, ihn fast schon mit Sicherheit schlagen wird. Er hat das Vertrauen, dass noch aus seinen Kart-Zeiten stammt, dass dies am Ende dabei herauskommen wird. Und ich glaube, dass beide das im Hinterkopf haben», so Brundle in seiner Kolumne für Sky Sports.
Der Premiere der doppelten Punktzahl in Abu Dhabi steht der TV-Experte skeptisch gegenüber. Denn selbst wenn Hamilton in Brasilien gewinnen und Rosberg ausfallen sollte, kann dieser noch den Titel holen.
«In Interlagos hat es schon oft Überraschungen gegeben», weiß Brundle. «Sollte Rosberg zufällig doch den Titel holen, indem er in Abu Dhabi den Sieg mit den doppelten Punkten holt, vermute ich, dass sich einige von euch sich in höflichen und kompetenten Diskussionen ergehen werden, welchen Wert das hat.»