Kimi Räikkönen (Ferrari): «2. oder 20., das ist egal»
Kimi Räikkönen: Freude sieht anders aus
Es ist ein offenes Geheimnis: Kimi Räikkönen kommt mit dem 2014er Ferrari nicht zurecht. Das Auto lenkt nicht ein, wie es der Finne mag. Mit einem lebhaften Heck könnte der Weltmeister von 2007 so gut leben wie im Feld nur Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Aber wenn er auf der Vorderachse nicht den erforderlichen Grip spürt, wenn ihm die Lenkung nicht alle Feinheiten der Strasse vermittelt, dann fehlt ihm das Vertrauen ins Auto. Ergebnis: Generell und gemessen an Fernando Alonso ist diese Saison eine glatte Enttäuschung.
Kimi sagt hier in Interlagos: «Wie intensiv sich die Probleme bemerkbar machen, das hängt von der jeweiligen Strecke ab und auch von den dort benutzten Reifen. Manchmal schaffen wir es, das Potenzial des Wagens auszuschöpfen, meistens jedoch kämpfen wir gegen die immer gleichen Schwierigkeiten.»
Und in Brasilien? Kimi ist guter Dinge: «Generell gilt – je weicher der Reifen, desto besser für mich. Aber auch vom Pistenlayout hier sollte ich zurecht kommen.» Eine zusätzliche Rolle wird der frische Asphalt spielen.
Wie fühlt sich Kimi eigentlich? Wie geht er mit den Niederlagen um und mit der Tatsache, dass er nicht um Siege mitreden kann? Ist das für einen 20fachen GP-Sieger nicht niederschmetternd?
Räikkönen gibt zur Antwort: «Prinzipiell ist jedes Jahr ein verlorenes Jahr, wenn du nicht um den WM-Titel mitreden kannst. Ferrari und auch ich sind hier, um Rennen und Titel zu gewinnen. Und wenn du das nicht schaffst, dann ist es mir völlig einerlei, ob ich Zweiter bin oder Zwanzigster. Für mich macht das keinen Unterschied.»
«Es war eine harte Saison, und das einzig Tröstliche für mich ist, dass wir hoffentlich einige Lektionen für 2015 gelernt haben. Ich muss allerdings zugeben – viel Spass macht es nicht, wenn du GP-Wochenende um GP-Wochenende mit den gleichen Problemen ringst. Aber damit habe ja nicht nur ich zu kämpfen, sondern letztlich der überwiegende Teil im Feld. Du musst einfach weiter an dich glauben und hart arbeiten, dann wird es irgendwann bessser.»