François Guiter tot: Trauer um «Monsieur elf»
François Guiter mit Jackie Stewart
In den 70er und 80er Jahren schien Frankreich ein scheinbar unerschöpflicher Quell an Renntalenten zu sein: Einer der grössten Gründe, warum wir uns über das gesammelte Talent von Jean-Pierre Beltoise, Henri Pescarolo, François Cevert, Patrick Tambay, Alain Prost, Didier Pironi, Erik Comas, Olivier Panis und so fort freuen durften, war die grandiose Nachwuchsförderung von François Guiter als Motorsportchef des Mineralölkonzerns «elf».
François Guiter, in den 50er Jahren Mitglied einer Spezialeinheit des französischen Geheimdienstes, wurde 1967 Marketing-Chef von elf, mit dem Auftrag, das etwas verstaubte Image des Konzerns aufzumöbeln. Guiter entschloss sich zum Engagement im Rennsport.
Elf wurde ein fester Partner von Matra, von Tyrrell, François Guiter gründete das «Volant elf», eine Rennfahrerschule, aus der zahlreiche Grand-Prix-Piloten hervorgingen.
Mit Matra gewann elf bei den 24 Stunden von Le Mans, mit Jackie Stewart und Tyrrell in der Formel 1. Elf ging später eine langjährige, ebenfalls sehr erfolgreiche Partnerschaft mit Renault ein, die zu Siegen in Le Mans und in der Formel 1 führte.
Als Guiter in den wohlverdienten Ruhestand ging, wurde er als Berater weiterhin gerne zugezogen. Hinter den Kulissen steuerte er auch, dass Formel-1-Rennen in Frankreich übertragen wurden.
Elf fusionierte 2000 mit TotalFina zu dem neuen Unternehmen TotalFinaElf, das seit 2003 Total heisst. Der Name hat mit der Zahl elf übrigens nichts zu tun und steht vielmehr für «Essence et Lubrifiants de France». Das Logo stellt einen stilisierten Bohrmeissel mit einer blauen und einer roten Seite dar, der in der Mitte weiss bleibt, Symbol der französischen Flagge.
François Guiter ist in der vergangenen Nacht eingeschlafen, er wurde 86 Jahre alt.