Jenson Button: Kommt der vierte Rang zu spät?
McLaren-Pilot Jenson Button ist gemäss Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ein helles Köpfchen
Im Fahrerlager von Interlagos wurde im Zusammenhang mit dem Namen Jenson Button vor allem über das drohende Karriere-Ende des Briten diskutiert. Die Experten sind sich sicher, dass der Weltmeister von 2009 sein Cockpit Ende Saison für Fernando Alonso räumen muss. Kein Wunder also, dass der 34-Jährige auch nach seinem starken vierten Platz im Brasilien-GP kein Quell der Freude war.
Button erklärte im TV-Interview: «Ich denke, ich mache einen ziemlich guten Job im Moment. Ich muss ja nichts mehr beweisen. Ich mache den Job seit 15 Jahren, ich war Weltmeister, ich gebe immer mein Bestes. Die Ungewissheit lenkt mich nicht ab. Ich bin hier um Rennen zu fahren, ich gebe einfach mein Bestes. Es funktioniert nicht immer alles wie gewünscht, aber ich versuche immer so schnell zu sein, wie es das Auto zulässt. Das versuche ich an jedem Rennwochenende umzusetzen. Es klappt nicht immer, aber oft.»
Der 15-fache GP-Sieger weiss: «Der Rest liegt nicht in deinen Händen. Wenn du in meiner Situation bist, gibt es gute und schlechte Tage. Aber an der Strecke versuche ich immer, positiv zu bleiben.» Und er betont: «Ich bin noch nicht bereit, das Rennfahren aufzugeben! Ich liebe es noch immer.» Eine gelungene Vorstellung seines Könnens lieferte Button im Brasilien-GP ab, sodass selbst Champion Sebastian Vettel nach einem Duell mit dem Altmeister erklärte: «Ich denke, er hat heute bewiesen, dass er noch in die Formel 1 gehört. Speziell bei solchen Rennen wie heute, bei denen ein helles Köpfchen gefordert wird, ist Jenson ein nicht zu unterschätzender Gegner.»
Und auch Button selbst war zufrieden: «Ich bin wirklich glücklich mit dem vierten Platz. Natürlich wollen wir auf das Podest, aber es hat nicht gereicht. Auf der Strecke lief es nicht schlecht, ich hatte die beiden Red Bull- und Ferrari-Fahrer hinter mir halten können, das ist schon einmal positiv. Ich hätte vielleicht auch noch Felipe bei seinem Straf-Boxenstopp schnappen können. Das Publikum wäre darüber wohl nicht allzu erfreut gewesen. Aber ich konnte nicht rein, weil schon mein Teamkollege an der Box war. Beim dritten Stopp war es chaotisch. Ich war mir nicht sicher, ob mich das Team reingerufen hat. Es stellte sich heraus, dass sie das nicht gemacht hatten. Es gab etwas Verwirrung deswegen und ich drehte eine Extrarunde. Aber am Ergebnis hätte sich auch ohne dieses Chaos nichts geändert.»