Katar-GP: Druckmittel, um Bahraini Beine zu machen?
Der Losail International Circuit bei Doha (Katar)
Die Gerüchte um einen möglichen Grand Prix der Formel 1 in Katar und entsprechenden Verhandlungen mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gibt es seit Jahren. Offenbar dauert alles dort etwas länger. Williams hat jahrelang in Katar versucht, Sponsoren aufzutreiben. Sir Frank Williams hat sogar in der kleinen Monarchie ein gar nicht so kleines Technikzentrum errichtet, nur um früher oder später zu merken, dass er an der Nase herumgeführt worden ist. Williams hat die Anlage geschlossen und sich verabschiedet.
Der persönliche Berichterstatter von Herrn E hat unlängst wissen lassen, dass die Katari die höchste Antrittsgebühr von allen zahlen würden. Vielleicht stimmt das ja wirklich, aber keiner sollte vergessen – die Bahraini verhandeln derzeit um eine vorzeitige Vertragsverlängerung um fünf Jahre, von 2017 bis 2021. Also ist das plötzliche Auflodern der Gerüchte um einen WM-Lauf auf dem Losail International Circuit nördlich von Doha vielleicht nicht ganz zufällig. Es erstaunt mich immer wieder, wie einige das grössere Bild in der Formel 1 nicht erkennen können.
Es ist auch davon die Rede (wieder einmal), dass «Mr. E» den WM-Kalender ausbauen könne, ganz wie es ihm beliebe, basierend auf den Verträgen, die er mit den grossen Teams hat. Leider hat jedoch der Formel-1-Promoter auch Abkommen mit den weniger grossen Rennställen unterzeichnet, und auch da wird die Anzahl der Rennen eben begrenzt. Ja, es gibt Möglichkeiten, über die Schwelle von 20 WM-Läufen hinaus zu gehen, aber dann wird es in Form bestimmter Bedingungen (finanzielle Kompensation) kompliziert, und eigentlich will kein Team mehr als 20 Rennen, weil die Belegschaft sowieso schon an der Belastungsgrenze arbeitet.
In dem Zusammenhang: Es gibt eine Balance zwischen Rennen in Europa und ausserhalb von Europa, und genau dies ist der Grund, warum das Rennen in Baku (Aserbaidschan) ab 2016 Grosser Preis von Europa heissen soll.