Force India: Toyota-Windkanal statt eigene Anlage
Bei Toyota geben sich die Teams die Klinke in die Hand: So wie die Anlage von Sauber in Hinwil gilt auch der Windkanal der in Köln ansässigen Japaner als vorbildlich. Das ist einer der Gründe, wieso beispielsweise Ferrari viele Stunden in Köln aerodynamische Studien betreibt. Jahrelang lieferte der Kanal von Maranello Messwerte, die auf der Rennstrecke nicht bestätigt werden konnten. Die Kölner Anlage ist schlicht exakter.
Force India hat in den vergangenen Jahren mit beschränkten Mitteln überaus effiziente, aerodynamisch gesunde Autos gebaut. Das liegt zu einem erheblichen Teil an der Arbeit in Köln. Die Aerodynamiker von Rennstallmitbesitzer Vijay Mallya sind bei Toyota so happy, dass Force India nun bei der FIA den Windkanal von Toyota als Hauptanlage nennt. Der eigene Kanal in Brackley (England) wird an Kunden vermietet.
Vijay Mallya sagt: «Wir wollen weiter nach vorne, und die Entscheidung für Toyota ist ein Schritt dabei. Wir erhalten dadurch vermehrt Zugriff auf eine der besten Anlagen dieser Art in Europa. Wir waren schon vorher dort zu Gast, nun werden wir jedoch die komplette aerodynamische Forschung auslagern.»
Was Mallya nicht sagt: Der Kanal von Brackley ist in die Jahre gekommen. Es ist kosteneffizienter, bei Toyota zu forschen als den eigenen Kanal auf den technisch jüngsten Stand zu bringen.