Formel 1: YouTube-Kanal ohne Grands Prix
Ein achtköpfiges Team soll die Formel 1 in den sozialen Medien fördern. Dies verkündete Formel-1-Chefverwalter Bernie Ecclestone im Rahmen einer kleinen Interview-Runde, zu der auch Forbes-Journalist Christian Sylt gehörte. Weil Ecclestone bekanntermassen kein Experte in Sachen Twitter, Facebook und Co. ist, wurde der 84-jährige Baumeister der modernen Formel 1 von Marissa Pace unterstützt, die bei der Formel-1-Rechteverwalterin «Formula One Management» (kurz: FOM) die Abteilung für digitale Medien leitet.
Pace verriet: «Wir sind dabei, die offizielle Formel-1-Website neu aufzubauen und seit dem Singapur-GP nehmen wir auch eine aktivere Rolle in den sozialen Medien ein. Wir sind also schon auf Twitter vertreten und werden in Zukunft auch auf YouTube präsent sein. Letztlich werden wir auch einen Facebook-Auftritt haben, sobald alles von der Rechtsabteilung abgenickt wurde.»
Die Digital Media Managerin erklärte: «Mehr als 80 Millionen Menschen haben unsere Twitter-Meldungen zwischen dem Singapur-GP und dem Saisonfinale in Abu Dhabi gesehen. Auf Twitter veröffentlichen wir Live-Grafiken, von Rundentabellen bis hin zum Live-Timing. Wir vergrössern dabei unser Publikum. Das passt zum neuen Website-Projekt und zur App.»
Dabei wurde auch an die Zuschauer an der Strecke gedacht, wie Pace weiter erklärte: «Wir werden versuchen, das Erlebnis an der Strecke interaktiver zu gestalten. Deshalb ist auf der App auch der Kommentar von BBC Five Live zu hören, genau wie der TV-Kommentar, der als Option zur Auswahl steht. So hat der Zuschauer alle Daten und Informationen zur Hand.»
Die Formel-1-Rennen werden aber nicht auf YouTube zu sehen sein, betonte Ecclestone hastig. Stattdessen sollen Hintergrundberichte helfen, die Fans wieder vor den Fernseher und an die Strecke zu locken, wie Pace beschrieb: «Wir werden einen Blick hinter die Kulissen werfen, Fahrer-Interviews und andere Extra-Features zeigen. Im Zentrum steht das Geschehen an, nicht auf der Strecke.»
Und sie ergänzte: «Wir haben bei den sozialen Medien den Vorteil, dass wir die Herkunft der User sehen können, und so können wir spezifische Hinweise zum TV-Programm im jeweiligen Land geben. Es geht nämlich in erster Linie darum, die TV-Stationen zu unterstützen, wir wollen ihnen keine Zuschauer wegnehmen.»