David Coulthard: «Alonsos Rückkehr ist eine Zweckehe»
David Coulthard stellte sich an der Fachmesse «Autosport International» den Fragen der Fans
Als Experte für den englischen TV-Sender BBC ist David Coulthard auch heute noch regelmässig im Formel-1-Fahrerlager anzutreffen. Der frühere GP-Pilot und WM-Zweite von 2001 kennt sich hinter den Kulissen der Königsklasse aus und muss deshalb alle möglichen Fragen zur Formel 1 beantworten. Auch an der Fachmesse «Autosport International» stellte sich der 43-jährige Schotte den Fragen des Moderators und des Publikums.
Natürlich wollten die Fans von Coulthard wissen, was er zu McLaren-Rückkehrer Fernando Alonso und dessen Aussichten für die Saison 2015 zu sagen hat, und er erklärte: «Ich habe das Gefühl, dass Fernando keine grosse Wahl hatte, denn McLaren war die einzige Option, um nach dem Ferrari-Abgang noch in einem Top-Team unterzukommen. Es ist also eher eine Zweckehe als eine Liebe aus Leidenschaft. Natürlich hat McLaren das eigene Ziel, Rennen zu gewinnen, in letzter Zeit verfehlt, aber mit der Rückkehr von Honda sieht die Zukunft schon rosiger aus.»
Der 13-fache GP-Sieger äussert sich auch zum Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg: «Lewis war am Sonntag jeweils der bessere Rennfahrer, er hat auch vier Rennen mehr gewonnen und damit seine WM-Krone verdient. Ich will damit nicht sagen, dass Nico nicht das gleiche Potenzial hat, aber Lewis konnte seines an den meisten Sonntagen besser ausschöpfen. Deshalb war er für mich im vergangenen Jahr auch der bessere Rennfahrer.»
Lob hat Coulthard auch für Red Bull Racing-Aufsteiger Daniel Ricciardo übrig. Der 25-Jährige aus Perth war der einzige Mercedes-Konkurrent, der 2014 Siege einfahren konnte: In Kanada, Ungarn und Belgien durfte der Mann mit dem breitesten Grinsen im Fahrerlager aufs oberste Podesttreppchen steigen. Doch nicht nur mit seinen Triumphen überzeugte der Australier, wie Coulthard erklärte: «Daniel war der Überhol-Star des Jahres. Sein Manöver gegen seinen damaligen Teamkollegen Sebastian Vettel in Monza und auch jenes zum Ende des Rennens in Ungarn – das war einfach Spitzenklasse!»