Toto Wolff: «Wollen keine grosse Harmonie vorgaukeln»
Die Mercedes-Spitze hat allen Grund zur Freude: Motorsportdirektor Toto Wolff und F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda
Toto Wolff hat keinen einfachen Job: Der Mercedes-Motorsportdirektor darf sich zwar freuen, weil die Dominanz der Silberpfeile zumindest auch beim Saisonstart 2015 zu erwarten ist. Diese bedeutet gleichzeitig aber auch eine Fortsetzung des nervenaufreibenden Duells seiner Schützlinge Lewis Hamilton und Nico Rosberg.
Das weiss auch der 43-jährige Wiener, der im Gespräch mit den Kollegen von Sport Bild und Auto Bild Motorsport bestätigt: «Garantieren können wir gar nichts. Die beiden wollen Weltmeister werden. Um das zu schaffen, musst du nur auf dich schauen. Wir wollen nicht die grosse Harmonie vorgaukeln. Die beiden werden sich nichts schenken.»
Wolff weiss, wie er die Situation im Griff behält: «Es geht nur darum, dass wir das als Team einigermassen im Griff behalten, so dass die Marke und die Arbeit des Teams nicht gefährdet werden. Das wissen die beiden genau und nehmen darauf auch Rücksicht.» -
Und er versichert: «Wir sind mit den beiden in einem ständigen Austausch. Im Winter haben wir sie in Ruhe gelassen, auch um sich zu resetten. Wenn es jetzt wieder losgeht, werden wir über verschiedene Szenarien diskutieren und auch, wie wir es besser machen können als im letzten Jahr.»
Dass der Vertrag mit Champion Lewis Hamilton noch immer nicht verlängert wurde, beunruhigt Wolff nicht. Der Motorsportdirektor winkt ab: «Ende der letzten Saison wollten wir Lewis nicht mit Gesprächen den Fokus rauben. Ich kann aber sagen: Beide Parteien wollen verlängern. Für uns ist es die beste Fahrerkombination. Lewis und Nico machen uns so stark. Wir haben deshalb keine Veranlassung etwas zu ändern.»
Das Gerücht, wonach McLaren-Rückkehrer Fernando Alonso wegen der Aussicht auf ein Mercedes-Cockpit eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben soll, will Wolff nicht kommentieren, verrät aber: «Nur soviel: Es ist immer gut, für alle Fälle gerüstet zu sein. Alternativen sind deshalb wichtig. Aber es sind nur Alternativen, keine Prioritäten.»
Dass er selbst Alonso als Alternative ins Spiel gebracht haben soll, sieht der Österreicher als ein Missverständnis an: «as ist aber absolut kein Poker gegen Lewis. Die Frage war: Wenn Lewis zu einem anderen Team gehen würde, wen würdest du nehmen? Meine Antwort: Wenn Lewis für uns nicht verfügbar wäre, würde ich als Ersten Fernando Alonso und als Zweiten Valtteri Bottas nehmen. Diese Antwort wurde dann ein bisschen kontroverser wiedergegeben.»