Sebastian Vettel: Anruf von Schumacher-Managerin
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: «Ohne diesen Anruf wäre Seb wohl nicht bei uns»
Als Marco Mattiacci seinen Posten als Ferrari-Teamchef nach nur wenigen Monaten an Maurizio Arrivabene abgeben musste, fegte ein regelrechter Sturm durch den italienischen Blätterwald. Die Scuderia wurde offen kritisiert, die Verpflichtung von Sebastian Vettel und die vielversprechenden Zeiten beim Testauftakt in Jerez dem Vorgänger des früheren Philip Morris-Managers zugeschrieben. Das stört den neuen Ferrari-Teamchef, der sich in einer Pressekonferenz in Barcelona gezwungen sah, einige Tatsachen ins richtige Licht zu rücken.
Der 57-jährige Italiener erklärte: «Philipp Morris war zuvor nie bei der Wahl der Ferrari-Fahrer involviert, doch in diesem Fall haben wir unseren Teil dazu beigetragen. Als ich informiert wurde, dass Fernando das Team verlässt, und das habe ich ziemlich direkt nach dem Rennen in Sotschi erfahren, geisterte plötzlich der Name Sebastian Vettel rum. Die Situation war unklar, deshalb habe ich jemanden angerufen, der Vettel gut kennt, und das ist Michael Schumachers Managerin Sabine Kehm.»
Die 47-Jährige rief daraufhin bei Vettel an: «Er hat sich nach der Stimmung bei Ferrari erkundigt, und Sabine hat ihm erzählt, wie die Atmosphäre und das Team waren, als Michael bei Ferrari war.. Sie sagte, es ist ein grossartiges Team, wie eine grosse Familie. Den Unterschied machte dann ein Anruf von Sergio Marchionne vor dem Grand Prix in Sotschi. Ohne diesen Anruf wäre Seb wohl nicht bei uns. Das ist die ganze Wahrheit über seine Verpflichtung.»
Arrivabene betont noch einmal: «Ich rede nicht gerne über meine Vorgänger, aber wenn ich gefragt werde, dann will ich auch die Wahrheit sagen. Auch beim Auto wurde gesagt, dass der SF-15T das Werk von Mattiacci sei. Das stimmt nicht. Ich sage ihnen eines: Wären die Jerez-Testzeiten schlecht gewesen, dann hätten alle von einem Arrivabene-Marchionne-Auto gesprochen. Viele Leute haben Tag und Nacht an diesem Auto gearbeitet, vor allem über die Weihnachtstage. Einige Verbesserungen wurden innerhalb von zwei Monaten realisiert. Das ist also kein Auto von Mattiacci, Maurizio oder Marchionne, sondern ein echter Ferrari, der durch grossartige Teamarbeit entstanden ist.»