Barcelona: Pirelli am Samstag von Regen gerettet?
Felipe Nasr in Jerez
Die Wetterfrösche quaken, dass es morgen im Grossraum Barcelona zu 70 Prozent Wahrscheinlichkeit regnen wird. Die Formel-1-Teams mögen das gar nicht. Das bringt ihr Testprogramm durcheinander. Und das lässt sich nun mal am besten auf trockener Bahn abspulen. Schlechtes Wetter geht auf die Laune, aber möglicherweise treffen wir morgen am Circuit de Barcelona-Catalunya bei Pirelli sehr viele fröhliche Gesichter:
Denn Pirelli kommt es überaus gelegen, wenn Petrus dem Formel-1-Tross ein wenig ins Handwerk pfuscht. Die Formel-1-Kommission hat in ihrer grenzenlosen Weisheit einen von Pirelli beantragten Testtag auf nasser Bahn kurzerhand gestrichen.
Die Kommissionsmitglieder sind der Ansicht, dass die Runden aus Jerez völlig genügen, wo Regen die Arbeit der Teams ein wenig beeinträchtigt hatte. Dort waren jedoch nicht alle Piloten mit Regenreifen ausgerückt, und die meisten Fahrer verwendeten sowieso Intermediates, weil für die Verwendung der Schlechtwetterreifen die Bahn zu wenig nass war.
Die Pirelli-Techniker weisen seit Jahren darauf hin, dass im Winter zu wenig mit Intermediates oder Regenreifen gefahren wird. Und wenn es dann tüchtig schüttet – wie spätestens beim zweiten WM-Lauf in Malaysia – regen sich die Fahrer tüchtig auf, weil sie mit den Profilreifen nicht zurecht kommen.
Schlimmer noch für Pirelli: Im Reglement 2014 war verankert, dass jedes Team bei Tests innerhalb der Saison mindestens einen Tag lang exklusiv für Pirelli arbeiten muss. Doch im Reglement 2015 ist dieser Passus nicht mehr zu finden. Das macht es für das Mailänder Traditionsunternehmen nicht einfacher, Reifen für die Saison 2016 zu entwickeln.
Der Vertrag von Pirelli als Alleinausrüster der Formel 1 läuft Ende 2016 aus.