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Mercedes: Wintertest mit 1 Motor, wahr oder erfunden?

Von Mathias Brunner
Mercedes-Benz glänzt bei den Wintertestfahrten

Mercedes-Benz glänzt bei den Wintertestfahrten

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Kann es wirklich sein, dass Mercedes das komplette Wintertestprogramm 2015 mit nur einem einzigen Triebwerk bestritten hat?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Guido Johannes aus München wissen: «Es ist doch davon die Rede, dass Formel-1-Weltmeister Mercedes das komplette Testprogramm mit nur einem einzigen Motor bestritten habe. Ist das wirklich so? Oder wird das nur als PR-Gag behauptet? Oder zum Demoralisieren der Gegner? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, das sind doch sicher mehr als 5000 Kilometer gewesen ...»

Genau sind es sogar 6121 Kilometer! Damit kann Mercedes die grösste Testdistanz aller Rennställe vorweisen, wie diese Tabelle zeigt:

1. Mercedes 6121 km
2. Sauber-Ferrari 5709
3. Toro Rosso-Renault 5534
4. Ferrari 5423
5. Williams-Mercedes 4913
6. Red Bull Racing-Renault 4352
7. Lotus-Mercedes 4230
8. McLaren-Honda 1751
9. Force India-Mercedes 1699

Die Rennställe sind in der kommenden Saison zu einer noch besseren Haltbarkeit gezwungen, denn das 2015er Reglement schreibt vor, dass pro Saison und Fahrer nur noch vier Antriebseinheiten samt Einzelaggregate erlaubt sind. Alles, was darüber verwendet werden muss, setzt eine Strafe. 2015 noch kamen die meisten mit den erlaubten fünf Einheiten aus.

Und was ist nun mit dem sagenumwobenen einen Motor von Mercedes?

Mercedes-Benz-Motorsportdirektor Toto Wolff hat in Barcelona festgehalten: «Wir haben nur einen Motor verwendet, das stimmt, aber im Grunde kann man das so eigentlich nicht sagen, weil wir den Motor immer wieder aufgefrischt und auch an verschiedenen Bauteilen gearbeitet haben.»

Wolff wischt jedoch das Gerücht vom Tisch, dass Mercedes in Sachen Motor noch gar nicht gezeigt habe, was die Weltmeister wirklich können: «Du musst die Antriebseinheit voll belasten, denn du willst im Test doch herausfinden, wo sich allfällige Schwachstellen befinden. Da gehört bei uns zum Testprogramm. Und natürlich gab es Probleme.»

Wolff ist happy: «Wir dürfen mit der Laufleistung zufrieden sein, wir konnten einige Schwierigkeiten ausbügeln, die Zuverlässigkeit stand beim Wintertest im Mittelpunkt.»

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mathias.brunner@speedweek.com

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