Sebastian Vettel über Räikkönen: «Wir sind alt genug»
Sebastian Vettel in Melbourne
Sebastian Vettel ist scharf auf ein Date. Der Deutsche hat den Namen für den Ferrari SF15-T, wie der Bolide völlig unromantisch heisst, wie angekündigt gemeinsam mit seinen Mechanikern bei einem Essen in Melbourne ausgewählt. Die Wahl fiel auf «Eva». «Bei der Bedeutung des Namens muss man nicht lange suchen gehen. Das ist für mich ein Neuanfang, das sollte auch die Bezeichnung des Autos verdeutlichen. Das Team hat natürlich auch deswegen herzlich gelacht, weil mein Renningenieur Adami heisst.»
Und Sebastian Vettel will seine Eva endlich gebührend ausführen, nicht nur bei Testfahrten, sondern im Rahmen eines GP-Wochenendes. Der Heppenheimer platzt sichtlich fast vor Tatendrang.
«Die ganze Arbeitsatmosphäre bei Ferrari ist sehr positiv. Wir haben hart gearbeitet, und wir haben als Team Fortschritte gemacht. Jetzt bin ich selber gespannt darauf herauszufinden, wo uns das hinführt. Nun müssen endlich alle die Hosen herunterlassen. Testfahrten sind immer ein wenig schwierig zu verstehen. Was richtig Sache ist, zeigt sich eben immer erst in GP-Trainings und dann in den Rennen. Ich bin sehr glücklich bei Ferrari, und ich brenne aufs Fahren.»
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat einige Siege als Ziel definiert. Sebastian Vettel meint: «Ob das realistisch ist, hängt von unseren Gegnern ab. Ich weiss, dass uns Fortschritte gelungen sind. Was ich aber nicht weiss – wie gross die sind. Ich hoffe, auch andere Rennställe als Mercedes werden eine Chance auf Siege haben. Und wenn sie bisweilen schwächeln, so wie in der vergangenen Saison, dann müssen wir in der Lage sein, davon zu profitieren. So wie das Red Bull Racing 2014 getan hat. Als Favoriten würde ich uns nicht bezeichnen, aber da wollen wir natürlich hin. Vor dem Überholen müssen wir aber erst mal Aufholen. Einen Vorsprung, so wie ihn Mercedes 2014 hatte, den kannst du im Winter nicht so einfach aufholen. In den Wintertests 2015 haben sie einen mindestens so starken Eindruck gemacht.»
Eine der Kernfragen der Formel-1-WM 2015: Wie werden sich die befreundeten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen bei Ferrari schlagen? Vettel hat keine Angst um ihre Freundschaft: «Wir respektieren uns, wir gehen offen und ehrlich miteinander um. Klar will jeder den anderen bügeln. Aber sollte es zwischen uns ein Problem geben, dann sind wir beide alt genug, das vernünftig aus der Welt zu schaffen.»