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Formel 1: Pirelli will Überholmanöver fördern

Von Rob La Salle
Paul Hembery

Paul Hembery

Drei Tage vor dem ersten Rennen in der neuen Formel-1-Saison präsentierte Pirelli die aktuelle 2015er-Kollektion der Formel 1-Reifen. Für das italienische Unternehmen beginnt damit das fünfte Jahr in Folge als Ausrüster.

Mit diesem Engagement unterstreicht der Hersteller seine Expansions-Strategie im internationalen Motorsport, in dem er bereits seit geraumer Zeit eine führende Position innehat. In diesem Jahr beteiligt sich Pirelli an über 300 Meisterschaften in mehr als 40 verschiedenen Ländern. In rund der Hälfte dieser Wettbewerbe und Serien konkurrieren dabei die Reifen verschiedener Hersteller miteinander.

Eine Spitzen-Performance, zahlreiche Überholmanöver und spannende Rennen mit mindestens zwei Boxenstopps pro Auto: Diese Ziele peilt Pirelli mit seiner jüngsten Kollektion der Formel 1-Reifen an.

Präsentatoren der Pirelli Innovationen 2015 waren die Motorsport-Direktoren Paul Hembery (Auto) und Giorgio Barbier (Motorrad). Rund 500 Mitarbeiter gehören zu den von ihnen geleiteten Abteilungen, darunter 200 Wissenschaftler. Sie entwickeln jährlich 175 Reifen-Profile.

Die Teams verteilen sich weltweit auf

• sechs Forschungs- und Entwicklungszentren (zwei davon befinden sich in Italien. Dort werden die Mischungen und Strukturen der Motorsport-Reifen entwickelt),

• fünf Fabriken (Türkei, Rumänien, Deutschland, Argentinien und Brasilien mit angegliederten Forschungszentren) und

• einem Logistik-Zentrum in Großbritannien.

Pro Jahr fertigt Pirelli rund 570.000 Reifen für den Motorsport. Aufgestapelt erreichten sie eine Höhe von 180 Kilometern, nebeneinander gelegt würden sie eine Strecke von fast 400 Kilometern ergeben. Nach jedem Rennen werden die eingesetzten Reifen entsprechend der geltenden Nachhaltigkeits-Standards recycelt.

Um den Anforderungen der neuen F1-Autos optimal zu entsprechen, wurden die sechs Reifen-Profile der vergangenen Saison weiterentwickelt. Die 2015-Boliden sind pro Runde bis zu zwei Sekunden schneller als ihre Vorgänger, zudem ermöglichen die neuen Hybrid-Triebwerke eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Die Hinterreifen der gesamten P Zero-Range erhielten daher eine neue Struktur, um die Hitze und die Kräfte gleichmäßiger im Reifen zu verteilen und dadurch eine einheitlichere Performance zu erzielen. Die Optimierung des Drucks auf der Aufstandsfläche sowie der Wärmeverteilung in den Pneus zählen zu den grundlegenden Weiterentwicklungen der Reifen. Durch den gleich-mäßigeren Kontakt mit dem Asphalt verbessern sich Grip und Handling der Profile. 3

Komplett neu ist die Mischung der supersoften Slicks. Sie soll Blasenbildung und Graining verhindern. Die Neuerungen entstanden außerhalb der Saison und bilden einen weiteren Beleg für die von Pirelli gepflegten Philosophie, Produkte kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Diesen Ansatz demonstriert das Unternehmen seit seiner Rückkehr in die Formel 1 im Jahre 2011.

Motorsport-Direktor Paul Hembery präsentierte in Melbourne das aktuelle Motorsport-Programm von Pirelli: «Es ist ein Privileg für uns, hier die Formel 1-Saison zu eröffnen und unsere Pläne für das Jahr 2015 zu präsentieren. Denn das Motorsport-Engagement von Pirelli begann tatsächlich im asiatisch-pazifischen Raum. Konkret: Im Jahr 1907 mit dem Sieg bei der Rallye von Peking nach Paris. Zudem feiern wir das 90-jährige Jubiläum unseres ersten Grand Prix-Sieges, den wir 1925 errangen. Seither hat sich die Reifentechnologie in Quantensprüngen weiterentwickelt. Nicht verändert hat sich unsere Freude am Wettkampf. Sie ist seit vielen Jahrzehnten fester Bestandteil unserer DNA und die treibende Kraft hinter der Entwicklung jener zahlreichen Innovationen, die wir immer wieder auf die Straße bringen und die sowohl der Sicherheit als auch der Performance dienen. Zu Beginn der Saison freuen wir uns darauf zu sehen, wie präzise die Teams ihre Autos weiterentwickelt haben. Das wird die Interaktion zwischen Auto und Reifen verändern. Zudem wird in diesem Jahr ein Rennen in Mexiko stattfinden. Auch in diesem Land betreiben wir ein Werk und sind im Markt stark vertreten. Jenseits der Formel 1 dehnen wir unsere weltweiten Aktivitäten weiter aus und festigen damit den Ruf von Pirelli als am stärksten im Motosport involvierten Reifenhersteller der Welt. Die vorsaisonalen Formel 1-Tests in Spanien zeigten, dass die Performance unserer neuen Reifen unseren Erwartungen entspricht. Bislang tragen die von uns vorgenommenen Verbesserungen zu den von uns gewünschten Resultaten der 2015-Autos bei.»

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