Jenson Button: «Sauber-Kommentar ist eine Schande»
Jenson Button 2014 in Hockenheim mit Sergio Pérez
Die Formel-1-Fahrer sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Selbst wenn die Tage gezählt sind, als die Grand-Prix-Asse nach geschlagener Pistenrauferei zusammen die Rotweinkelche zum Klingen brachten und ein Steak verdrückten – in Zeiten der Not rücken sie immer zusammen. Und beim Thema Sicherheit werden sie besonders hellhörig.
Die Affäre Giedo van der Garde gegen Sauber wird morgen bei der üblichen Sitzung der Fahrergewerkschaft GPDA (Grand Prix Drivers’ Association) ein Thema sein. Und McLaren-Honda-Star Jenson Button spricht dabei jetzt schon den meisten seiner Kollegen aus der Seele.
Der Formel-1-Champion von 2009 sagt: «Zunächst muss ich der Fairness halber festhalten, dass ich die ganzen Details der Affäre nicht kenne. Aber das, was mich am meisten überrascht hat, sind die Kommentare von Sauber.»
Der Schweizer Rennstall hatte bekanntlich erklärt, dass ein Start von Giedo van der Garde ein Sicherheitsrisiko darstelle. Mit diesem Vorgehen wollte man verhindern, dass der Niederländer in Australien einen Platz in einem Sauber-Renner erzwingt.
Button nimmt kein Blatt vor den Mund: «Es ist eine Schande, dass sie in diese Richtung gehen. Sicherheit ist im Motorsport immer ein ernstes Thema, das wir nicht einfach so in den Raum werfen sollten. Ich denke, dass es kein Problem ist, wenn er das Auto fährt. Es ist unfair, dies als Argument gegen Giedo vorzubringen.»
Rückendeckung erhält van der Garde auch von einem früheren Sauber-Fahrer, dem Mexikaner Sergio Pérez, vor zwei Jahren Stallgefährte von Button bei McLaren.
In Diensten von Sauber hätte Sergio um ein Haar den Malaysia-GP 2012 gewonnen (Sergio wurde Zweiter), in Kanada wurde die Paarung Dritter, in Monza errang Pérez erneut den zweiten Platz.
Dieser Sergio Pérez findet nun: «So darf doch kein Fahrer behandelt werden. Sie sollten die Fahrer respektieren. Wir brauchen unsere Arbeit, hier geht es um die Karriere. Wenn mit uns nicht angemessen umgesprungen wird, dann finde ich das enttäuschend und unfair.»