Felipe Massa: «Siege mit Williams? Ich glaube daran»
Felipe Massa
Seit 2010 hat Felipe Massa sechsmal auf dem Podium gestanden. Zweimal in den letzten beiden Rennen der vergangenen Saison. In den letzten sieben Rennen 2014 holte er nur drei Punkte weniger als Nico Rosberg.
Williams landete in Abu Dhabi auf Platz zwei und drei, das erste Doppel-Podium seit Nick Heidfeld und Mark Webber 2005 in Monaco. Was 2015 für Williams und Massa möglich ist? Der Brasilianer verrät es.
Felipe, wie ist die Stimmung im Team?
Ich hatte in der vergangenen Saison alles, um mit meinem Teamkollegen zu kämpfen. Leider habe ich aus mehreren Gründen in der ersten Hälfte sehr viele Punkte verloren. In diesem Jahr will ich gemeinsam mit ihm in die Top drei fahren. Ich habe wieder alle Möglichkeiten, um mit ihm zu kämpfen und ich hoffe, dass wir wirklich bereit sind. Ich verstehe mehr als nach meinem Wechsel von Ferrari, die Dinge sind nun etwas einfacher.
Bereitet dir Mercedes Kopfzerbrechen? Wie könnt ihr den Rückstand verringern?
Wir wissen dass es schwierig wird wegen Mercedes. Ich hoffe, dass wir den Rückstand verringern können, aber das wird nicht einfach. Wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass sie in einer anderen Kategorie gefahren sind. In Jerez und Barcelona bei den Tests bot sich jetzt das gleiche Bild.
Was ist dein Ziel?
Um das Podium zu kämpfen und wieder mal einen Sieg holen. Wie gesagt, durch Mercedes wird das schwer. Aber wir müssen an etwas glauben und ich glaube daran.
Was fehlt Williams noch zur Spitze?
Auf dem Papier hat Mercedes das bessere Auto, ein perfektes Auto. Das braucht man, um Titel zu holen. Andererseits waren wir bei den Tests ein Stück hinter ihnen. Wir arbeiten daran, um vor ihnen zu sein. Wir hoffen, dass wir nach dem kommenden Rennen bessere Neuigkeiten haben als vor dem Rennen.
Was genießt du nach all den Jahren in der Formel 1 am meisten?
Ich genieße es, zu arbeiten und Rennen zu fahren. Davon habe ich immer geträumt, ich habe es immer gewollt. Das Auto zu fahren. Die Arbeit mit dem Team. Das gibt dir das größtmögliche Adrenalin. Der Rest ist ein Extra. Es gibt einige schöne Dinge, die gehören zum Spiel dazu. Man gewöhnt sich in den Jahren daran.
Kannst du dich daran erinnern, als du deinen ersten Vertrag unterschrieben hast?
Ich habe in Maranello bei Ferrari unterschrieben, sogar bevor ich in die F1 gegangen bin, ich war 19 Jahre alt. Es war nur der Startschuss, aber ein großartiges Gefühl. Ich war nicht sofort dabei und ich wusste, dass alles von mir abhängt. Es war ein erster Eindruck, ein Traum wurde wahr. Trotzdem war es nur der Anfang.
Wenn du diese extrem jungen Fahrer wie Max Verstappen siehst – was sagst du ihnen?
Es ist immer noch ein weiter Weg, er ist gerade einmal 17. Für mich war es mit 20 zu früh. Wenn ich zurückschaue, hätte ich mit 22 nach einem vollen Testjahr anfangen sollen. Ich wäre noch mehr bereit gewesen. Max muss ruhig bleiben. Jemand mit seinem Talent kann in jedem Auto schnell sein.
Was ist der Pluspunkt des Teams in diesem Jahr?
Dass wir alles verstanden haben, was wir im letzten Jahr gemacht haben. Was die Fehler und dass die Ergebnisse nicht perfekt waren und dass wir die Fehler nicht wiederholen sollten. Wir sind besser vorbereitet, außerdem ist das Team größer. Williams hat mehr Möglichkeiten, ein größeres Budget, mehr Leute. Vielleicht nicht so groß wie das größte Team, aber wir dürften das viertgrößte Team sein.
Wie ist der Motor?
Wir verstehen nun besser, wie wir fahren müssen und wie wir das Beste aus ihm herausholen. Der Motor hat bessere Ressourcen.
Hast du immer noch Lust auf die Formel 1?
Ich bin immer noch zu 120 Prozent motiviert. Ich genieße jeden Moment meiner Zeit und meines Lebens. Wenn ich müde wäre, wäre ich nicht mehr hier. Ich bin nicht müde. Ich genieße meine Karriere jede Sekunde und bin glücklich mit dem, was ich tue.
Du hast 2008 mit Kimi zusammengearbeitet. Was denkst du von ihm und Vettel?
Sie sind gute Fahrer. Ohne Fernando wird Kimi einen besseren Job machen. Er kann konkurrenzfähig sein. Es ist ein neues Team, sie müssen kämpfen.