Sebastian Vettel: «Zu viel Unruhe neben der Strecke»
Ehre für den Ferrari-Neuzugang: Arnold Schwarzenegger inteviewt Podeststürmer Sebastian Vettel
Für Sebastian Vettel verlief im Australien-GP alles nach Plan: Der vierfache Weltmeister, der seinen ersten Grand Prix für Ferrari bestritt, sicherte sich den dritten Platz und durfte folglich aufs Treppchen. Dort wurde er vom legendären österreichischen Schauspieler Arnold Schwarzenegger interviewt. Im TV-Interview mit RTL erklärte er: «Das war natürlich lustig – und zwar für uns alle drei. Am liebsten hätte ich Deutsch mit ihm gesprochen.»
Der 27-Jährige Heppenheimer fügte an: «Für uns Drei war das ein super Auftakt, als Team lief es leider nicht so gut, es war nicht ideal, nur mit einem Auto ins Ziel zu kommen und nicht die maximalen Punkte mitzunehmen. Insgesamt können wir aber sehr zufrieden sein. Wir haben vor allem im Rennen ein gutes Auto, und darauf lässt sich aufbauen.»
Gegenüber den Kollegen des TV-Senders ORF verriet Vettel ausserdem: «Für das nächste Rennen lautet die Zielsetzung, dass wir die Position unterstreichen und uns vor Williams und dem Rest des Feldes behaupten wollen. Die zweite und deutlich schwierigere Aufgabe ist es, die Lücke zu Mercedes stetig zu schliessen. Das ist die Aufgabe für die Zukunft. Wir versuchen das so weit es geht dieses Jahr, aber sowas braucht Zeit, gerade nach dem Umbruch im Winter.»
Der 140-fache GP-Pilot erklärte auch: «Dass man ein Auto hat, mit dem man arbeiten kann, ist für die Fahrer und das ganze Team nach dem letzten Jahr sehr wichtig und ein gutes Zeichen. Es hat sich auch im zweiten Jahr mit den neuen Regeln gezeigt, dass es nicht einfach ist, diese umzusetzen.» Dass nur elf Piloten die Zielflagge sahen, ist für Vettel keine Tragödie: «Wenn man das mit der goldenen Ära vergleicht, vor dreissig Jahren kamen weniger als elf Autos ins Ziel… Auf der einen Seite muss man sich fragen, was man will. Aber im Moment ist es natürlich nicht so toll, da ist ohnehin schon zu viel Unruhe neben der Strecke. Ich wünsche mir, dass das bald verschwindet und man sich wieder auf den Sport konzentrieren kann.»
Dass die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg das Rennen rund 30 Sekunden vor dem Ferrari-Star ins Ziel kamen, kommentierte Vettel im RTL-Inteview folgendermassen: «30 Sekunden sind schon eine Nummer, aber wir wussten, dass es sehr schwer wird und die zwei Autos da vorne ohne Probleme eigentlich unschlagbar sind. Das hat sich leider bestätigt, aber für uns war es wichtig, uns direkt dahinter zu positionieren. Wir haben es geschafft, am Williams vorbeizukommen. Der Williams hat einen unglaublich guten Top-Speed, deshalb war es nicht leicht. Wir haben es dann ein bisschen unorthodox geschafft, etwas länger draussen zu bleiben und trotzdem vor Massa rauszukommen. Ein Kompliment an das Team, das sehr gut reagiert hat. Ab da konnten wir den Abstand bis zum Schluss kontrollieren. Aber es war nicht leicht, die 1-Stopp-Strategie durchzusetzen, die Reifen haben doch gelitten, vor allem am Ende. Wichtig ist aber, dass es am Ende geklappt hat.»
Auch zum Start-Scharmützel mit Teamkollege Kimi Räikkönen äusserte sich der 39-fache GP-Sieger: «Mein Start war ehrlich gesagt nicht so gut, ich hatte durchdrehende Räder, denn wir haben offenbar mit etwas mehr Grip gerechnet. Ich kam zunächst nicht gut weg, später konnte ich dann aber aufholen. Kimi hatte einen besseren Start und in der ersten Kurve hatte ich dann zum Glück die innere Linie. Für ihn war es ein bisschen Schade, ich wollte ein bisschen enger in die Kurve schneiden, als ich es schaffte, weil die Reifen noch kalt waren. Er hat dadurch ein bisschen verloren. Trotzdem kämpfte er sich hinterher zurück und war auf dem Weg nach vorne. Da ist es natürlich umso schlimmer, dass er am Ende wegen eines so kleinen Fehlers beim Boxenstopp nicht ins Ziel gekommen ist.
Auf die Frage eines britischen Kollegen, ob er auf dem Podest an sein früheres Idol Michael Schumacher gedacht habe, der einst auch mit Ferrari in eine erfolgreiche Ära startete, erklärte Vettel: «Es war ein Kindertraum von mir, für dieses Team zu fahren. Das hatte natürlich damit zu tun, dass Michael damals ein Held in Rot war. Es ist sehr schade, dass er heute nicht hier sein kann. Für mich ist es schwierig, darüber zu reden. Das ganze Fahrerlager und insbesondere das ganze Ferrari-Team denkt oft an ihn und wünscht ihm gute Besserung.»