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Fernando Alonso: Lenkung blockierte, keine Windbö

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso freut sich aufs Fahren

Fernando Alonso freut sich aufs Fahren

McLaren-Honda-Fahrer Fernando Alonso räumt mit Räuberpistolen um seinen Unfall auf: «Mein Unfall war kein Fahrfehler, und ich bin auch nicht wegen einer Windbö von der Bahn abgekommen.»

Fernando Alonso hat vom Autoverband FIA heute Morgen in Malaysia die Startfreigabe fürs Malaysia-GP-Wochenende erhalten. Der Spanier sagt: «Ich bin glücklich, hier zu sein. Malaysia war immer gut zu mir, ich konnte hier meine erste Pole-Position erzielen, das war 2003, mein erstes Podium habe ich auch hier errungen, dann gab es drei Siege mit drei verschiedenen Teams. Es wird ein wenig schwierig, das zu wiederholen. Wir müssen realistisch sein, ich habe nur knapp 500 Kilometer mit dem McLaren-Honda zurückgelegt. Natürlich sind wir nicht, wo wir sein wollen. Für mich ist das ein Test. Ich habe bislang im neuen Wagen so viele Runden gefahren wie andere Piloten an einem einzelnen Barcelona-Testtag.»

Natürlich wollen alle Einzelheiten um Unfall wissen, und da lässt vieles aufhorchen, was Alonso sagt. Denn so einiges widerspricht der bisherigen Darstellung von McLaren.

Fernando Alonso sagt: «Bewusstlos wurde ich erst im Krankenwagen und dann im Pistenspital. Dass ich später Probleme mit der Erinnerung hatte, ist normal bei einer Gehirnerschütterung. Mir fehlte ein Stück zwischen zwei und sechs Uhr, aber später kam alles wieder zurück. Ich erinnere mich daran, wie sich die Lenkung seltsam schwer anfühlt, wie blockiert, ich lenkte nach rechts, schaltete herunter, dann rumpelte ich in die Mauer. Ich stellte den Hauptschalter ab, weil ich schon die Streckenposten daherrennen sah, und ich wollte nicht, dass für sie wegen der Energierückgewinnung eine Gefahr besteht. Wenn ich bewusstlos gewesen wäre, hätte ich das alles kaum gemacht.»

«Ich bin auch nicht wegen eines Schlags auf den Kopf geistig im Jahr 1995 aufgewacht, und es stimmt auch nicht, dass ich Italienisch sprach, weil ich mich noch für einen Ferrari-Fahrer hielt. Das ist alles barer Unsinn.»

«Es muss ein Problem im Wagen gegeben haben, aber vielleicht ist der Wagen bei der Lenkung in Sachen Sensoren nicht vollständig ausgerüstet. Die Daten aus dem Fahrzeug sprechen keine klare Sprache. Beunuruhigt bin ich deswegen nicht. Vor zwanzig Jahren gab es überhaupt keine Sensoren im Wagen. Ich schätze, mit der Lenkung war etwas. Jedenfalls war es kein Fahrfehler, und ich bin auch nicht von einer Windbö von der Bahn abgekommen. Und wenn mir – wie ja auch behauptet wurde – schwarz vor Augen geworden wäre, dann wäre ich in dieser Rechtskurve geradeaus gefahren, also links von der Bahn abgekommen, ganz sicher nicht rechts. Abgesehen davon, dass ich ja heruntergeschaltet habe. Schon am nächsten Tag war meine Erinnerung wieder da.»

Hat Alonso jetzt nicht Angst, wieder in seinen Rennwagen zu steigen?

Fernando: «Nein, ich habe weder mehr Respekt noch Angst. Rennsport ist gefährlich, jeder weiss das. Wir hatten schon spektakuläre Unfälle, das Auto komplett kaputt, aber der Fahrer steigt aus und hat keinen Kratzer. Und dann erleben wir Unfälle bei geringem Speed, und der Pilot ist verletzt. Es ist wie im Alltag. Es gibt Menschen, die ein extremes Leben führen, und nie passiert etwas. Und es gibt Menschen, die führen ein scheinbar sicheres Leben, sie gehen über die Strasse und der Himmel fällt ihnen auf den Kopf.»

Gemäss Fernando Alonso ist der McLaren abgesehen von mehr Sensoren bei der Lenkung unverändert: «Die ganze Mechanik ist seit Jahren bewährt, Jenson und Kevin sind so das ganze vergangene Jahr gefahren. Es hat nie ein Problem gegeben.»

Allerdings sagt Alonso kurz darauf: «Alle Teile, die verdächtig sein könnten, haben wir ausgetauscht.»

Fazit von Alonso: «Für mich überwiegt bei dem allen: Ich bin hier, ich bin ein gesunder Mann, ich bin bereit für die Herausforderung, McLaren-Honda nach vorne zu bringen. Der Australien-GP im Rennen zu sehen, war seltsam – es war sehr früh am Morgen, und viele Autos waren auch nicht auf der Bahn. Es war unwirklich, die Fernsehbilder zu sehen. Ich dachte immer, "ich müsste dort sein". Und das hätte ich auch getan, wenn mir nicht die Ärzte empfohlen hätten, die Gehirnerschütterung in Ruhe auszukurieren.»

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