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Christian Horner und Cyril Abiteboul: Friedenspfeife

Von Mathias Brunner
Christian Horner und Cyril Abiteboul

Christian Horner und Cyril Abiteboul

In einer Medienkonferenz des Autoverbands FIA sassen Renault-Sportchef Cyril Abiteboul und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nebeneinander. Glücklich wirkten sie nicht.

Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat nach dem enttäuschenden Saisonauftakt (nur Rang 6 für Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat ausgeschieden) Motorenpartner Renault an den Pranger gestellt: «Der Motor ist so gut wie unfahrbar, das ist von freiem Auge zu sehen, und das geht auch aus den Aussagen der Fahrer hervor. Die Kraftentfaltung des französischen V6-Turbo ist zu wenig sanft und entspricht nicht der Gaspedalstellung, der Motor schiebe an, wenn die Fahrer vom Gas gehen, was das Vertrauen der Fahrer ins Auto kaum erhöht. Dazu gibt es ein Power-Defizit von rund 100 PS auf Mercedes.»

Abiteboul erklärte die Renault-Schwierigkeiten in Australien mit Entwicklungen, die verfrüht und unter Druck von Red Bull Racing eingeführt worden seien. Der Franzose hat aber auch die Nase voll, dass man immer dem Motorenpartner die Schuld in die Schuhe schiebt für schlechte Darbietungen. Abiteboul: «Ich suche nicht nach Ausreden. Die anderen haben es geschafft, einen konkurrenzfähigen Motor zu bauen, wir nicht. In dieser Situation zu sein, ist skandalös, frustrierend, traurig. Zusätzlich zu unseren Problemen hat Red Bull aber auch Probleme mit dem Chassis und das ist in dieser Situation nicht hilfreich. Besonders das Heck ist etwas instabil. Diese beiden Probleme zusammengenommen machen das Auto schwer zu fahren.»

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hatte dazu aufgerufen, Australien ruhen zu lassen und nach vorne zu blicken. Inzwischen haben sich die Gemüter offenbar beruhigt.

Denn in Sepang sagt Abiteboul: «Was geschehen ist, wollen wir hinter uns lassen. Wir müssen nach vorne blicken. Wir hatten grosse Erwartungen für den Saisonstart, umso grösser war natürlich die Enttäuschung. Wir sind nicht, wo wir sein wollen, aber wir liegen auch nicht um Meilen zurück. Ich halte uns durchaus für fähig, Rennen zu gewinnen. Die Aussagen nach Australien waren von Frustration durchtränkt, und diese Enttäuschung musste eben durch ein Ventil raus.»

Christian Horner versucht einen Scherz: «Ich finde, nach all dem, was passiert ist, ist es von Cyril sehr mutig, sich zwischen Franz Tost von Toro Rosso und mich zu setzen. In Melbourne ist von A bis Z so gut wie nichts nach Plan gelaufen. Ich freue mich aber, wie die beiden Teams auf die Schwierigkeiten reagiert haben.»

Eine interessante Wortwahl, von Renault spricht Horner nicht.
Der Engländer weiter: «Die Probleme sind angepackt, erste Ergebnisse sehen wir hier. Wir haben zusammen 50 Grands Prix gewonnen und acht WM-Titel, vier mit Sebastian Vettel, vier Mal den Markenpokal. Da arbeiten tolle Leute. Leider hat Mercedes die Latte ziemlich hoch gelegt. Es liegt an uns, das aufzuholen. Wir haben uns für die Saison 2015 viel ausgerechnet, in Australien ist fast alles schiefgelaufen, da kochen die Emotionen halt mal über. Wichtig ist, dass wir zusammen reagieren und das passiert.»

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