Max Verstappen (17): Wieso Kritiker verstummt sind
Max Verstappen: Bitterer Ausfall in China
«Max ist in Shanghai schlichtweg sensationell gefahren. ?Das hat nicht nach einem Teenager ausgeschaut, sondern nach einem ausgebufften Profi. Wie der Niederländer überholt, ?das ist einmalig. Seine Attacken kommen scheinbar aus dem Nichts, das erinnert mich stark an Daniel Ricciardo 2014.» So schwärmt Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Anschluss an dritten WM-Lauf über die Leistung des Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen.
Max war im August vergangenen Jahres von Toro Rosso verpflichtet worden. Zahlreiche Experten hatten daraufhin Zweifel daran geäußert, ob der Kart-Weltmeister in diesem Alter schon bereit für die Königsklasse sein kann.
Er kann, wie er schon durch souveräne Auftritte bei den ersten beiden Rennen der Saison in Australien und Malaysia bewies. In Sepang hatte er sogar seine ersten Punkte eingefahren und war damit in die Geschichtsbücher gerast. Es ist ein Rekord für die Ewigkeit, weil der Autoverband FIA ab 2016 ein Mindestalter für den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz einführt.
In China wären die nächsten Zähler fällig gewesen. Doch auf Platz 8 liegend gab der Renault-Motor seines Toro Rosso den Geist auf. «Es ist natürlich ärgerlich, wenn du nach einem tollen Rennen so kurz vor Schluss an achter Stelle aus den Punkten gerissen wirst. Aber wir wissen, dass wir bald wieder vorne mitfahren. Uns fehlt zwar der Topspeed der Gegner, aber wir haben ein sensationelles Auto. Da werden wir noch richtig punkten», sagte Verstappen.
Davon sind auch die Experten überzeugt. «Max Verstappen war in Schanghai außergewöhnlich. Seine Überholmanöver waren erstklassig. Es war beeindruckend, wie stark, entschlossen und fehlerlos er war», sagte Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard in seiner BBC-Kolumne und lobte Verstappens «mutige Manöver. Er hat bis jetzt nichts falsch gemacht und beeindruckt weiterhin».
Martin Brundle prophezeit Verstappen, dass er vor seinem 20. Lebensjahr in einem titelfähigen Auto sitzen wird. «Er zeigt meiner Meinung nach alle Anzeichen eines Senna oder Schumacher», sagte Brundle Sky Sports F1. Natürlich werde auch Verstappen Fehler machen.
«Er ist aber schnell und lässt sich seine fehlende Erfahrung nicht anmerken. Ich bin einfach baff darüber, mit welcher Coolness er fährt und wie er angreift. Er scheint Angriffe fahren zu können, die anderen nicht gelingen. Er sticht auf der Bremse an die Innenseite von Rivalen, da würden andere längst von der Bahn kreiseln. Wie er das macht, weiß ich auch nicht.»
Auch Formel-1-Champion Damon Hill meint: «Alle, welche Toro Rosso damals kritisiert haben, dass sie ein so junges Fahrerduo unter Vertrag nehmen, beißen sich wohl jetzt auf die Zunge.» Oder setzen zu Lobeshymnen an.