Daniil Kvyat über Renault: Es gibt eben keine Wunder
Daniil Kvyat
Die Fahrer von Red Bull Racing kämpfen nicht mehr wie 2014 mit Mercedes, Ferrari und Williams. 2015 heissen die Gegner Lotus, Sauber, Force India und, pikanterweise, Toro Rosso. Der Saisonbeginn der vierfachen Weltmeister ist alles andere als wunschgemäss verlaufen, doch Welpenschutz gibt es für den jungen Daniil Kvyat bei Red Bull Racing keinen.
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagt: «Wenn sich die Jungen von Red Bull Racing und Toro Rosso tüchtig balgen, dann gehört sich das so. Unsere Jungen sind ja in Ausbildung. Kvyat hat Fehler gemacht. Er hat bei jeder Überrundung an die zwei Sekunden verloren, dadurch überhaupt ist der Sainz in Spanien an ihn herangekommen. Wir haben schon nach dem Qualifying gesagt, es wird keine Stallorder geben zwischen den Piloten der beiden Rennställe, sondern da soll jeder gegen jeden fahren.»
Fahren ist eigentlich für Kvyat nicht das Problem, eher da Nichtfahren-Können. Trotz erneuter Updates von Renault tritt Red Bull Racing an der Stelle, auch die neue Konfiguration mit kürzerer Fahrzeugnase hat keinen Riesenschritt nach vorne gebracht, und Daniil meint: «Es gibt keine Wunder in der Formel 1. Wir können nur in Ruhe weiterarbeiten und versuchen, so viel als möglich zu lernen. Am ersten Barcelona-Testtag bin ich nach einem kurzen Problem mit der Hydraulik endlich mal zum Fahren gekommen, das muss die Grundlage für die kommenden Rennen sein.»
Renault profitiert dabei von der Tatsache, dass die Testfahrten von der Regel ausgeschlossen sind, wonach jeder Fahrer pro Saison mit fünf Antriebseinheiten auskommen muss. Denn längst ist klar: bei Red Bull Racing wird das nicht zu machen sein, dazu sind zu viele Renault-Motoren schon kaputt gegangen. «Die Testfahrten sind ganz wichtig für uns, weil wir an den Freitagen vor den Grands Prix von der Laufleistung her so eingeschränkt sind», sagt Kvyat weiter.
Nach drei Punktefahrten (Rang 9 in Malaysia und Bahrain, Platz 10 in Spanien) sehnt sich Kvyat nach einem besseren Ergebnis, er meint aber: «Ich bin nicht enttäuscht. Ich kann nicht mehr, als mir die Seele aus dem Leib fahren. Ich spüre im Team keine Frustration, sondern wir wollen uns zusammen aus den Schwierigkeiten heraus arbeiten. Das Potenzial ist da, und ich weiss auch, dass ich mehr zeigen kann als es die Ergebnisse vermuten lassen. Eines Tages werden wir das auch wieder der Welt zeigen können.»