Strafpunkte: Wer sind böse Buben? System zu lasch?
Es fliegen die Funken, aber nicht immer die Fetzen
Zur Saison 2014 hin führte der Autoverband FIA ein neues Strafpunktesystem ein: Maximal elf Strafpunkte darf sich ein GP-Pilot in einem Zeitraum von zwölf Monaten (also über eine Saison hinaus) leisten. Wer sich mehr zuschulden kommen lässt, der kommt gewissermassen auf die Strafbank und muss einen Grand Prix lang zuschauen.
Der letzte Fahrer, der eine solche Strafe erhielt (auch ohne Punktesystem) war Romain Grosjean – nach dem Auslösen der Startkollision von Belgien 2012. In Monza fuhr damals Lotus-Testfahrer Jérôme d’Ambrosio anstelle des Genfers.
Wer waren vor einem Jahr die bösen Buben und wer sind sie jetzt?
Vor einem Jahr hatten wir im Frühling diese Sünderliste:
4 Punkte
Jules Bianchi und Pastor Maldonado
3 Punkte
Valtteri Bottas, Kevin Magnussen, Adrian Sutil
Ein Jahr später ist die Palette etwas reichhaltiger geworden:
4 Punkte
Pastor Maldonado, Sergio Pérez, Romain Grosjean
3 Punkte
Sebastian Vettel und Marcus Ericsson
2 Punkte
Jenson Button, Nico Hülkenberg, Max Verstappen, Roberto Merhi
Ebenfalls noch auf der Strafliste stehen Esteban Gutiérrez, Adrian Sutil und Jean-Eric Vergne, doch die fahren derzeit alle aktuell keine Grands Prix.
Während also mehr Fahrer Strafpunkte gesammelt haben als vor einem Jahr, sind alle weit von einer Strafe entfernt. Insofern ist mit einer Rennsperre so bald nicht zu rechnen.
Wobei zu beachten gilt: die Punkte alleine sind das eine. Für viele der Vergehen (Verstappen-Unfall in Monaco, Vettel-Überholen unter roter Flagge) gab es vor dem aktuellen oder zum folgenden Rennen hin Strafversetzungen.
Dennoch ist die Diskussion entbrannt: Erfüllt das Strafregister seinen Zweck? Oder sind die Strafen zu lasch, wenn es aufgrund des Punktesystems ohnehin zu keiner Sperre kommt?
Was meinen Sie?