Red Bull Racing: Wieso beim Heimspiel ganz hinten?
Daniel Ricciardo
Die Einteilung von vier Antriebseinheiten pro Fahrer und Saison ist eine knifflige Sache. Vor allem dann, wenn ein Rennstall wie Red Bull Racing von anhaltenden Problemen mit dem Renault-Motor genervt wird. Zur Erinnerung: Die beiden RBR-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat sind bereits mit dem vierten Aggregat unterwegs, ab einem fünften setzt es eine Strafe. Die vierfache Weltmeister aus Milton Keynes wollen die ausgerechnet zum Red-Bull-Heimspiel in Spielberg absitzen. Anders gesagt: Wenn der Australier und der Russe im Training nicht unter die ersten Zehn fahren, dann müssen sie von ganz hinten zum Österreich-GP starten. Viele Fans fragen sich: Wieso tut sich Red Bull Racing das an?
Die Antwort liegt in der Überlegung, wie dieser fünfte Motor eingesetzt werden soll. Und auf welcher Art von Strecken wir derzeit fahren.
Einerseits ist der Red Bull Ring eine Rennstrecke, wo überholt werden kann. Vielleicht nicht ganz so gut wie in Montreal, aber dennoch. Andererseits ist auch in der Steiermark üppig Power gefragt, und da hat Renault – siehe Kanada-GP – nicht viel zu bieten. Also rechnet sich Red Bull Racing beim Heimspiel nicht viele Chancen aus.
Die Logik von Red Bull Racing: Ein Leistungsmanko fällt einem am wenigsten auf den Kopf, wenn Pisten anstehen, wo aerodynamische Qualitäten ausgepielt werden können und rohe Leistung nicht im Vordergrund steht. Der Hungaroring ist eine solche Strecke, Silverstone ebenfalls oder Singapur. Auf solchen Pisten möchte Red Bull Racing auf keinen Fall eine Strafe von zehn Rängen zurück riskieren.
Hätte RBR schon zum Montreal-GP hin einen fünften Motor eingebaut, dann stünde der (immer in der Annahme eines normalen Gebrauchszyklus) in Ungarn schon im vierten Einsatz. Aber genau dort will Red Bull Racing glänzen.