Fernando Alonso (McLaren-Honda): «Ich will Antworten»
Fernando Alonso mit seinen Mitarbeitern
Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso ist längt von den Träumen bei McLaren-Honda auf den harten Boden der Wahrheit gekommen. Von der Euphorie bei der Vertragsverkündung ist nicht mehr viel zu spüren.
Fernando sagt: «ln Spanien war ich, wenn ich mich richtig erinnere, Achter nach der ersten Runde. In Montreal war ich Achter oder Neunter nach sechs Kurven. Beides hat Spass gemacht. Aber dann wurde ich zurückgereicht, weil wir nicht genügend Power haben. Das ist weniger schön. Wenn du nur eine halbe Runde lang richtig mit deinen Gegnern kämpfen kannst, dann macht das wenig Spass.»
Wird sich das in Österreich ändern? Fernando antwortet: «Wir haben einige neue Teile dabei, die wir ausloten wollen. Zudem werden wir in aller Wahrscheinlichkeit eine Strafe erhalten, weil wir den Motor wechseln müssen. Für mich ist dieses Wochenende ein wichtiger Test. Ich will Antworten, auch beim Test in der Woche nach dem Rennen. Ich freue mich auf diese Verbesserungen, aber gleichzeitig erwarte ich jetzt nicht eine massive Veränderung.»
«Lift and coast», also früher vom Gas zu gehen und in die Kurven hineinzurollen, um Sprit zu sparen, ist nach dem Kanada-GP ein noch grösseres Thema als sonst.
Fernando Alonso sagt: «Um genau zu sein, fahren wir an einem Wochenende sieben oder acht verschiedene Autos, wenn du so willst. Mal mit viel Sprit im Tank, dann im Quali-Trimm, mit frischen Reifen und mit alten, mit der weicheren Mischung und mit der härteren, im Spritsparmodus oder volle Kanne. Alles ist verschieden. Es gehört zu unseren Aufgaben, sich an die verschiedenen Gegebenheiten anzupassen.»
?Jetzt mal Hand aufs Herz: Ist Alonso nicht von 2015 masslos enttäuscht?
Fernando sagt: «Ja, ich habe mehr erwartet. Aber wichtig ist für mich – ich sehe, dass es aufwärts geht. Ob die ganzen neuen Teile uns hier happy machen, weiss ich noch nicht, da wir ja aller Wahrscheinlichkeit nach von hinten losfahren müssen. Aber die nächsten zwei Monate sind ganz entscheidend, da müssen die grossen Schritte kommen. Da wird die Basis für 2016 gelegt. Wieso ich Optimist bleibe? Weil ich sehe, wie gearbeitet wird, ich sehe die Fachkräfte und ihr Talent und ihre Arbeit für die kommenden Monate. Früher oder später wird sich das alles auszahlen. Da bin ich mir ganz sicher.»