Ferrari-Chef: Zukunft Kimi Räikkönen liegt bei ihm
Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Maurizio Arrivabene
Maurizio Arrivabene ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt: in Brescia hat er eine Wirtschaftstagung besucht. «Hier habe ich vor allem eine Lektion gelernt», sagt der Ferrari-Teamchef. «Arbeite ehrlich, bleibe mit beiden Füssen fest auf dem Boden, und nenn die Dinge stets beim Namen.»
Mit diesem Kurs kommt er intern bei Ferrari gut an und auch im Fahrerlager geniesst Arrivabene für seine offene Art Sympathien. Zu den letzten Rennen sagt der Italiener: «Glück oder Pech – an so etwas glaube ich nicht. Für jeden Fehler gibt es eine Erklärung. Das Wichtige ist, einen Fehler nicht zwei Mal zu machen.»
Für viele hat das aber bei Kimi Räikkönen genau so ausgesehen: Dreher in Kanada, Rang 3 futsch, Auto in Österreich aus der Kontrolle verloren, Rennen futsch.
Noch am Red Bull Ring hat Arrivabene dementiert, dass es für eine Entscheidung pro oder kontra Kimi eine Frist gebe: «Wir werden uns dann entscheiden, wenn wir es für angemessen halten.»
In Brescia ergänzt Maurizio: «Aber eines hat Ferrari-Präsident Sergio Marchionne klar gesagt – die Zukunft von Kimi Räikkönen liegt in den Händen von Räikkönen selber. Wir haben noch elf Rennen zu fahren. Es wäre falsch, Kimi die Bürde aufzulasten, jetzt und sofort Resultate zu bringen. Er weiss genau, was wir von ihm verlangen. Er muss beweisen, dass er es wert ist, einen Ferrari zu steuern.»
Kimi wird von Arrivabene nicht in Watte verpackt: «Wenn es einen Grund gab, auf ihn wütend zu sein, dann habe ich das in aller Härte getan. Aber wenn es Anlass für Lob gab, dann habe ich das auch getan. Einen Ferrari muss man sich in jedem Grand Prix verdienen. Und ich weiss, das versucht Kimi.»
Was können wir von Ferrari beim kommenden britischen Grand Prix erwarten? Arrivabene weiter: «Wir bleiben bei dem, was wir gesagt haben – die Lücke zu Mercedes schliessen, zwei oder drei Rennen gewinnen. Vielleicht haben wir in Malaysia fast zu früh gewonnen. Das hat grosse Erwartungen erzeugt. 2016 wollen wir auf Augenhöhe mit Mercedes kämpfen.»