Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Formel-1-Start: Das ist neu für Sebastian Vettel & Co

Von Vanessa Georgoulas
Ab jetzt auf sich gestellt: Sebastian Vettel und seine Kollegen müssen beim Start ohne Schützenhilfe von der Box auskommen

Ab jetzt auf sich gestellt: Sebastian Vettel und seine Kollegen müssen beim Start ohne Schützenhilfe von der Box auskommen

Die Formel-1-Stars starten in Belgien erstmals unter den neuen Regeln ins Rennen. Ferrari-Technikchef James Allison verrät, was sich für die Teams und Fahrer genau ändert und wo die Tücken liegen.

Um mehr Action in die GP-Starts zu bringen, haben sich die Regelverantwortlichen eine neue Startprozedur ausgedacht. Zum ersten Mal müssen die Formel-1-Piloten auf dem traditionsreichen Circuit de Spa-Francorchamps mehr Verantwortung übernehmen. Doch was heisst das genau?

Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat erklärte im Interview mit Formula1.com: «Das ist nichts Spezielles, es ändert sich nicht viel, auch wenn viel darüber geredet wird – am Ende ist der Unterschied nicht gross. Dass der Fahrer extrem viel mehr zu tun hat, ist aber reiner Blödsinn!»

Etwas genauer ?ist James Allisons Beschreibung der Neuerungen. Der technische Direktor der Scuderia erklärt: «Die ganze Prozedur ist ziemlich lange und mühsam, deshalb werde ich das Ganze etwas abkürzen. Wenn man das Auto aus dem Stand bewegt, dann bietet die Strecke einen gewissen Grip. Auch der Reifen bietet ein gewisses Mass an Haftung und wenn man startet, will man dem verfügbaren Grip möglichst nahe kommen, um die maximale Leistung des Autos abzurufen.»

Der 47-Jährige beschreibt: «Wenn man sehr talentiert ist, kann man vielleicht einschätzen, bei welcher Drehzahl am meisten Grip vorhanden ist, doch das Ganze spielt sich sehr, sehr schnell ab. Der perfekte Start gelingt, wenn man die Kupplung einfach loslassen kann und sie genau dann schliesst, wenn das Drehmoment perfekt ist. Dann drehen auch die Reifen nicht durch. Unser Job ist es also, den vorhandenen Grip zu ermitteln.»

Allison verrät: «Der Fahrer hat da nichts einstellen müssen, denn bisher hatten wir zwei Kupplungswippen. Eine davon drückt der Fahrer ganz durch, um die Kupplung komplett zu öffnen. Die andere wird nur teilweise durchgedrückt, was die Kupplung teilweise offen lässt. Wir Ingenieure stellen die Kupplung so ein, dass die halb offene Wippe genau so weit gedrückt werden kann, wie es nötig ist, um einen magischen Start zu schaffen. Wenn die Startampel ausgeht, lässt der Fahrer die erste Wippe los, und die Kupplung schliesst bis zu dem Punkt, der durch die zweite Wippe definiert wird, und das Auto schiesst los.»

Der Brite erklärt: «All das ändert sich jetzt, denn wir dürfen keine Ratschläge geben oder Anpassungen vornehmen, sobald das Auto auf der Startaufstellung steht. Der Fahrer ist sowohl auf der Aufwärmrunde als auch beim Start auf sich gestellt. Er muss künftig selbst einschätzen, bei welcher Drehzahl der perfekte Start gelingt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihm aus der Box zuzuschauen. Aber wir haben keine Möglichkeit mehr einzugreifen, wenn er sich verschätzt.»

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