Supercross: Nach Crash querschnittsgelähmt

Paul Hembery: «Das war zu ehrgeizig von Ferrari»

Von Vanessa Georgoulas
Paul Hembery: «Sebastian Vettel hat 28 Runden auf dem weichen Reifenssatz gedreht, das war sehr, sehr mutig»

Paul Hembery: «Sebastian Vettel hat 28 Runden auf dem weichen Reifenssatz gedreht, das war sehr, sehr mutig»

Nachdem Pirelli von Ferrari-Star Sebastian Vettel herbe Kritik einstecken musste, wehrt sich Paul Hembery. Der Motorsportdirektor der italienischen Reifenbäcker betont: «Das war sehr, sehr mutig von Ferrari.»

Sebastian Vettel fand nach seinem unverschuldeten Ausfall im Belgien-GP klare Worte. Der vierfache Weltmeister war auf Podestkurs unterwegs, als sein rechter Hinterreifen platzte und alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis vernichtete.

Der Ferrari-Star schäumte vor Wut, als er vor die Medien trat, und schimpfte: «Die Reifen sind miserabel. Es kann nicht sein, das geht jetzt schon Jahre so, ich weiss nicht, worauf wir warten. Die Voraussage von Pirelli war, dass der Reifen 40 Runden hält, und wir hatten knapp 30 drauf. So etwas darf nicht passieren.»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery widerspricht dem Heppenheimer. Im TV-Interview mit RTL erklärte der Brite: «Die Angaben zum Reifenverschleiss sind allgemein und hängen von vielen Faktoren ab. Der Reifen von Sebastian war am Ende, wenn man das so macht, dann passiert dir das mit jedem Reifen. Das war ziemlich ehrgeizig geplant, und diesmal hat es sich nicht gelohnt. Aber ich kann verstehen, dass er wütend ist, das ist völlig normal, dass er so reagiert. Dafür werde ich ihn nicht kritisieren.»

Hembery weiss: «Hinterher ist man immer schlauer, wenn das Rennen nun eine Runde weniger gedauert hätte, dann wäre er der grosse Held gewesen. Er hat 28 Runden auf dem gleichen Reifenssatz gedreht, das war sehr, sehr mutig. Denn das ist die aggressivste Strecke im WM-Kalender, wenn es um die Reifen geht. Die anderen Teams haben aus gutem Grund eine andere Strategie gewählt.»

Mit dem Reifenplatzer von Nico Rosberg, den der Mercedes-Pilot im freien Training erlitten hatte, hat der Schaden nichts zu tun, betont Hembery: «Das ist etwas ganz Anderes. Der Reifen von Rosberg wurde durch einen äusseren Einfluss beschädigt, Vettels Reifen war hingegen einfach abgefahren.»

Champion Lewis Hamilton blieb diplomatisch. Im Sky Sport F1-Interview erklärte der Mercedes-Pilot, der das Rennen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps für sich entschieden hat: «Wenn so etwas in der Eau Rouge passiert, dann kann das schlimm enden. Damit ist also nicht zu spassen. Niemand von uns will, dass etwas Schlimmes passiert, es ist also wichtig, dass die Reifen halten. Ich habe aber auch gehört, dass sie es mit der Lebensdauer übertrieben haben, da darf man dem Reifen natürlich nicht die ganze Schuld geben.»

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