Hohn und Spott für Honda, Wirbel um Ferrari-Zitat
Honda-Rennchef Yasuhisa Arai mit McLaren-Chef Ron Dennis
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Nach der unfassbaren FIA-Strafe von 105 Rängen zurück für die McLaren-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button meinte der Spanier Alonso ironisch: «Das dürfte Weltrekord sein. Vielleicht sollten wir einen Kuchen herstellen lassen.» Das ist nicht notwendig – seit den Worten des Formel-1-Champions von 2005 und 2006 kursieren im Netz Bilder von Fans, die auf hübsches Süsswerk eine 105 gesetzt haben.
Nach vier Motorenwechseln (die ganzen Gründe dafür finden Sie bei uns online) und schwachen Darbietungen fragen sich viele im Formel-1-Fahrerlager: Wo ist der grosse Fortschritt geblieben, den die Japaner angekündigt hatten?
Jenson Button nach seinem Ausscheiden im ersten Quali-Segment: «Meine Runde war nicht übel gewesen, ich war baff, als ich am Funk hörte, dass ich eine Sekunde hinter dem Sechzehnten lag. Im Rennen werden Alonso und ich wohl ein Privatduell haben, und die nächsten Autos, die wir dann sehen werden, das sind die Schnellsten, die uns überrunden.»
Hatte Honda-Rennchef Yasuhisa Arai nicht davon gesprochen, mit der dritten Ausbaustufe zum Belgien-GP hin auf Augenhöhe mit Ferrari zu gelangen?
Der Japaner behauptet: «Ich habe das mit Ferrari nicht gesagt. Die Verbesserungen, die wir erreicht haben, zeigen sich hier nicht, weil das keine einfache Strecke ist. Wir konnten auch das Training nicht wie gewünscht nutzen, um die Optimierungen auszuloten. Wir brauchen mehr Zeit.»
Diese Worte erstaunen. Wenn Honda an Leistung zulegen wollte und für Verbesserungen am Verbrennungsmotor drei Entwicklungsmarken eingesetzt hat, wieso soll sich das auf einer Power-Strecke wie Belgien bitteschön nicht zeigen? Wenn nicht hier, wo dann? Das Training konnten auch die anderen nicht optimal nutzen, das darf keine Ausrede sein. Und die Zeit, die geht Honda langsam aus.
Doch was ist nun mit dem Ferrari-Zitat?
Wir haben mit unseren Kollegen von «Autosport» gesprochen, die am 17. August den besagten Ferrari-Vergleich von Yasuhisa Arai veröffentlicht hatten. Die britischen Berichterstatter beteuern, dass sie den Japaner korrekt zitiert haben: «Spa ist die letzte Ausbaustufe für dieses Jahr, mit Zubehörteilen, die beim folgenden Rennen kommen. Mk3 kommt in Spa, und wir haben bereits die Entwicklung der nächstjährigen Antriebseinheit begonnen. Mk4 wird auf dem gleichen Niveau wie Mercedes sein, das ist das Ziel; Mk3 wird auf einem Niveau sein, ähnlich wie Ferrari, das streben wir an. Es ist ein grosser Schritt.»