Sebastian Vettel (Ferrari): Spezial-Helm für Belgien
Sebastian Vettel trägt zum 900. Grand Prix von Ferrari und zu seinem eigenen 150. Grand Prix einen geänderten Helm. Was früher bei Red Bull Racing fast bei jedem Grand Prix passierte, ist heute eine Seltenheit – aufgrund der merk- und fragwürdigen FIA-Regelung, wonach die Formel-1-Piloten die Grund-Designs ihrer Helme nicht mehr ändern dürfen.
Vettels Helmdesigner Jens Munser sagt: «Nachdem Sebastian in Ungarn gewonnen hat, ging der Helm zu ihm nach Hause, so wie alle Siegerhelme. Für Belgien haben wir dann einen Helm mit dem gleichen Design angefertigt – der Helm läuft nach hinten von der Grundfarbe Weiss in Chrom über, und auch die Nationalfarben von Deutschland spiegeln in Chrom-Effekt. Damit es jedoch mit der FIA keine Probleme gibt, ist die Grunderscheinung des Helms gleich, wenn Sebastian im Auto sitzt, werden die meisten Fans fast keinen Unterschied ausmachen können.»
Zeitreise in Monaco
Die FIA-Direktive zum Beschneiden der Helmkünstler unter den Piloten (allen voraus Sebastian Vettel) erzeugte im Winter auch unter den Fans für viel Wirbel: Einige Formel-1-Freunde fanden das gut, weil der Wiedererkennungswert des Einzelnen dann höher sei. Andere fanden es hingegen cool, wenn ein Pilot auch mal mit anderem Kopfschutz auftauchte. Unvergessen dabei das James-Hunt-Design von Kimi Räikkönen, das alle liebten. Fast alle Fans sind der Meinung: Hat die FIA wirklich nichts Gescheiteres zu tun?
Sebastian Vettel wechselte das Design seines Helms so häufig wie kein anderer. Dutzende unterschiedlicher Lackierungen stellte der vierfache Weltmeister im Laufe seiner Jahre bei Red Bull Racing zur Schau. Für 2015 und das neue Kapitel bei Ferrari zeigt er ein eher schlichtes, weisses Design.
Inzwischen ist es ruhiger geworden um die Helme. Einem Fan fiel im Rahmen des Spanien-GP völlig richtig auf: «Aha, McLaren darf also die Lackierung der Rennwagen ändern, aber die Fahrer dürfen das Helmdesign nicht anrühren – was ist hier falsch?»
Schlitzohr Vettel liess sich dann aber für Monaco dennoch etwas Ungewöhnliches einfallen: sein Design war neu und eben doch nicht. Denn der Deutsche hatte zusammen mit Jens Munser das grundsätzliche Design wie von der FIA gefordert stehen lassen, und doch hatten die beiden einen Weg gefunden, ihrem Spieltrieb freien Lauf zu lassen.
Sebastians Design fürs diesjährige Monaco-GP-Wochenende wurde so zu einer Zeitreise in die 70er Jahre. Der Look reihte sich in die Reihe legendärer Helme ein wie sie von Jody Scheckter, James Hunt oder Niki Lauda getragen worden waren. Typisch für die Helme in jener Zeit waren die gemessen an heute riesig scheinenden Visiere oder die extrem dicken Gummikanten, und als Visiermechanik hatte der Fahrer nur einen simplen Druckknopf zur Verfügung, der das Visier unten hielt. Der Helm weist auch weitere liebevolle Design-Details auf – wie einen Anschluss für Frischluft, der nur aufgemalt ist, so wie auch Metallringe für jene Bänder, mit welchen die Piloten früher schon mal den Helm festzurrten, um sich gegen Fliehkräfte zu wappnen.