Daniel Ricciardo: Die Wahrheit über Ferrari-Gespräche
Daniel Ricciardo: Ferrari ist kein Thema
Was ein Jahr doch alles ändert. Vor zwölf Monaten war Daniel Ricciardo in Belgien der strahlende Sieger, nun rechnet der australische Strahlemann nicht mit einem Podestplatz: «Ich gehe davon aus, dass unsere Gegner auf der Strecke von Spa-Francorchamps wieder eher die Möglichkeit haben, ihre Muskeln spielen zu lassen. Da muss man die Erwartungen ein wenig herunterschrauben. Ich weiss genau, wo wir stehen, ungeachtet unserer Podestränge in Ungarn, also kann ich nicht von der Wiederholung unseres Sieges vor einem Jahr träumen. Aber ehrlich gesagt hat es sehr gut getan, in Ungarn wieder mal auf einem Siegerpodest zu stehen und Champagner zu versprühen.»
Zur Kollision mit Nico Rosberg in Ungarn sagt Ricciardo: «Natürlich war mir klar, dass ich keine Geschenke erhalten würde, aber ich ging schon davon aus, dass der Angriff erfolgreich verlaufen würde, man muss so etwas eben versuchen.»
Rosberg ist nicht so beeindruckt und versetzte vielsagend: «Man lernt im Zweikampf mit seinen Gegnern immer wieder Neues.»
Daniel Ricciardo weiss, dass er aufgrund seines Motorenverbrauchs mit weiteren Strafen rechnen muss, aber der auf dem Prüfstand laufende, stärkere Renault-Motor «könnte ein Wendepunkt für uns sein. Ich glaube an unser Auto. Wir haben viel übers Fahrzeug gelernt und wissen inzwischen besser, wie man das Potenzial nutzt. Auf dem Papier schaut es so aus – wenn wir so zulegen, wie wir das hoffen, dann sollte uns das in eine sehr gute Position bringen.»
Angedacht ist das Debüt des kraftvolleren Renault-Motors für Russland, und Ricciardo sagt weiter: «Eigentlich sollten wir damit auf Augenhöhe mit Ferrari kommen. Aber manchmal sagt der Prüfstand etwas, doch die Rennstrecke sagt etwas anderes. Also staple ich lieber mal tief. Dann ist die Überraschung umso schöner, wenn alles gut geht.»
Einige besonders Schlaue wollten davon wissen, dass Daniel als Räikkönen-Nachfolger im Gespräch sei. Dieses Thema hat sich mit dem neuen Vertrag für Kimi erledigt. Vorerst.
Daniel über das angebliche Interesse von Ferrari: «Ich war bei meinen Antworten ganz ehrlich zu euch. Ich habe gesagt, es gab keinen direkten Kontakt zu Ferrari, und wenn ich sage direkt, dann meine ich damit auch indirekt. Die einzig wahre Verbindung waren die Geschichten in den Medien.»