MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Fernando Alonso über Ferrari: «Zu lange geblieben»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso: Zu lange in Rot?

Fernando Alonso: Zu lange in Rot?

In einem Interview sagt der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso, er hätte Ferrari früher verlassen sollen und dass ihm klar ist, dass McLaren-Honda ein Risiko ist.

Mit Rang 5 in Ungarn, unmittelbar vor der Sommerpause, hat sich Fernando Alonso zurückgemeldet. Der Spanier will als letztes grosses Ziel in der Formel 1 McLaren-Honda zum Erfolg führen, dies, nachdem es in fünf Jahren Ferrari nie zum Titel gereicht hat. Drei Mal, 2010, 2012 und 2013, wurde der heute 34-Jährige WM-Zweiter, jeweils hinter Red Bull Racing-Star Sebastian Vettel.

In einem Interview mit den Kollegen von CNN sagt der 32fache GP-Sieger Alonso nun: «Vielleicht hätte ich Ferrari früher verlassen müssen. Das Auto war teilweise überhaupt nicht konkurrenzfähig, und alles wurde irgendwie immer trauriger. Wahrscheinlich hätte ich ein oder zwei Jahre weniger lang für Ferrari fahren sollen, aber wir haben immer versucht, unser Bestes zu geben. Bis zum Schluss.»

Wieso gab Alonso nicht einfach auf? Fernando: «Das liegt nicht in meiner Natur. Ich wollte immer daran glauben, dass der WM-Titel mit Ferrari möglich ist, ich wollte diesen Traum so lange als möglich am Leben erhalten. Doch nach fünf Jahren, als ich wusste, dass ich immer nur Zweiter werden kann, da hatte ich einfach genug.»

Vom Regen in die Traufe, könnte man meinen, würden wir nur auf die Tabelle gucken: Nur dank Rang 5 im turbulenten Ungarn-GP ist Alonso derzeit WM-15., ohne dieses Rennen würde Fernando noch immer auf einem Punkt sitzen, den er sich in England geholt hatte. Natürlich ist das gemessen an den Ansprüchen eines Alonso ein karger Lohn. Aber der Asturier sagt, er wusste genau, was auf ihn zukommen würde.

«Als Mercedes 2014 dominierte, war mir klar, dass es kurzfristig für Ferrari sehr schwierig bleiben würde, zu gewinnen, also habe ich mich für ein komplett neues Projekt entschlossen.»

«Ich wusste von Anfang an, dass der Wechsel zu McLaren ein gewisses Risiko darstellt, aber ich spüre einen grossen Zusammenhalt, wir gewinnen oder verlieren zusammen. Bei Ferrari war das anders. Da fand ich, man gewinnt oder verliert je nach Stimmung im Team generell. Es ist ein grosses Team, mit einigen guten Seiten, mit einigen schlechten, aber ich möchte die Erfahrung nicht missen, für Ferrari gefahren zu sein.»

Die Formel 1 hat sich verändert, seit Alonso 2001 mit Minardi debütiert hat: «Das Feld ist in den letzten zwei oder drei Jahren zur Hälfte umgewälzt worden. Die ganzen jungen Piloten kennen diese Formel 1 nicht mehr, die Jenson und ich kannten. Sie kommen in die Formel 1 und sind beeindruckt. Wir hingegen sind enttäuscht – weil wir wussten, wie sich Autos angefühlt haben, die zehn Sekunden pro Runde schneller sind. Das ist nicht richtig oder flasch, wir haben einfach unterschiedliche Meinungen. Manchmal musst du dir etwas suchen, an dem du wieder mehr Freude hast.»

Und damit dürfte Alonso weniger die Autos, als vielmehr den Arbeitgeber meinen.

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