Qualifying: Ferrari-Stars trennen Mercedes-Duo
Lewis Hamilton sicherte sich in Monza die 49. Pole seiner GP-Karriere
Die Formel-1-Stars durften bei strahlendem Sonnenschein zur Zeitenjagd in Monza ausrücken Gleich in den ersten Minuten des Qualifyings gab es die erste Aufregung. Force India-Pilot Nico Hülkenberg fühlte sich von Sauber-Pilot Marcus Ericsson aufgehalten und fragte über Boxenfunk hörbar entnervt nach: «Was hat er da genau gemacht?» Die Regelhüter reagierten gleich und kündigten an, sich die Szene nach dem Abschlusstraining genauer anzusehen.
Doch damit nicht genug: Während Mercedes-Pilot Lewis Hamilton die Spitzenposition der Zeitenliste gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg behauptete, beschwerte sich Hülkenberg erneut: «Ich wurde in der vierten Kurve schon wieder massiv vom Sauber aufgehalten.»
Bitteres Aus von Max Verstappen
Im Gegensatz zu den meisten Piloten, die gleich zu Beginn auf die Strecke fuhren, musste sich Toro Rosso-Talent Max Verstappen in Geduld üben, weil an seinem Auto noch geschraubt wurde. Auch Red Bull Racing-Zugpferd Daniel Ricciardo, der seinen Dienstwagen am Morgen auf der Strecke hatte abstellen müssen, war nach den ersten acht Minuten noch nicht auf der Piste.
Erst nachdem die erste Viertelstunde durch war, machten sich Verstappen und Ricciardo langsam bereit, doch nur Ricciardo schaffte es rechtzeitig über die Start-Ziel-Linie. Pechvogel Max Verstappen, der in allerletzter Sekunde losgefahren war, verlor in der Curva Grande einen grossen Teil seiner Motorenabdeckung und hatte folglich keine Chance. Dem Rennstall aus Faenza droht nun eine Strafe, da man den Teenager mit nicht richtig montierter Abdeckung auf die Strecke gelassen hatte.
Die Bestzeit sicherte sich Lewis Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg, Ferrari-Star Kimi Räikkönen, dem Force India-Duo Sergio Pérez und Nico Hülkenberg, Williams-Talent Valtteri Bottas, Sebastian Vettel im Ferrari, dem Sauber-Duo Felipe Nasr und Ericsson sowie Lotus-Mann Romain Grosjean.
Auch Felipe Massa (Williams), Verstappens Teamkollege Carlos Sainz, Lotus-Fahrer Pastor Maldonado, Ricciardo und dessen Teamkollege Daniil Kvyat schafften den Sprung ins Q2. Weniger Glück hatten die beiden McLaren-Honda-Teamkollegen Jenson Button und Fernando Alonso, die beiden Manor-Marussia-Fahrer Will Stevens und Roberto Merhi und Verstappen, die zur ersten Verlierer-Gruppe gehörten.
Q2: Keine Rundenzeit von Daniel Ricciardo
Auch der zweite Qualifying-Abschnitt wurde von Mercedes-Pilot Hamilton dominiert. Der Champion sicherte sich vor dem Reifenwechsel mit 1:23,383 min die Spitzenposition und verzichtete auf eine weitere Ausfahrt, genau wie Räikkönen, der sich den zweiten Platz gesichert hatte. Vettel und Rosberg versuchten ihr Glück hingegen noch einmal – und für Vettel lohnte sich das auch: Der vierfache Formel-1-Weltmeister reihte sich vor seinem Teamkollegen auf Position 2 ein.
Hinter dem Leader-Trio besetzten Rosberg, Massa, Bottas, Pérez, Grosjean, Ericsson und Hülkenberg die restlichen Top-Ten-Plätze. Für Maldonado, Nasr, Sainz, Kvyat, Ricciardo war das Training hingegen gelaufen. Ricciardo, der ganz auf eine Ausfahrt im Q2 verzichtete, erklärte hinterher gewohnt offen: «Morgen werde ich von weit hinten losfahren müssen. Mal schauen, was da noch möglich ist.»
Q2: Pole für Lewis Hamilton
So kam es, dass im Top-Ten-Stechen erstmals seit 2008 kein Red Bull Racing-Renner mehr zu sehen war. Die schnellsten Zehn liessen sich davon nicht beirren und rückten gleich nachdem die Boxenampel auf Grün gesprungen war, wieder aus. Für Hülkenberg dauerte der Einsatz dennoch keine fünf Minuten. Der Deutsche rollte in die Boxengasse und erklärte verblüfft: «Ich hatte plötzlich keine Power mehr, sie ist weg.»
Auch zu diesem Zeitpunkt hiess die Reihenfolge der ersten drei Ränge auf der Zeitenliste: Hamilton, Vettel und Räikkönen. Dabei bleib es aber nicht, denn der Iceman schob sich mit seiner letzten schnellen Runde an seinem Nebenmann vorbei. Vettel musste mit dem dritten Platz Vorlieb nehmen. Hinter ihm sicherten sich Rosberg, Massa, Bottas, Pérez, Grosjean, Hülkenberg und Ericsson die restlichen Top-Ten-Plätze.