Lewis Hamilton: Lockere Schraube sorgte für Aus
Bitter: Lewis Hamilton musste seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg im Singapur-GP ziehen lassen
Für Lewis Hamilton war der Singapur-GP schon nach knapp 50 Minuten gelaufen: Ein rätselhafter Leistungsverlust seiner bisher so zuverlässigen Mercedes-Antriebseinheit warf den Champion aus dem Rennen, das so vielversprechend begonnen hatte.
Der Mercedes-Pilot erklärte hinterher vor laufender Kamera: «Ich war superoptimistisch. Ich konnte mit den Jungs vorne mithalten, obwohl sie auf der weicheren und ich auf der härteren Reifenmischung unterwegs waren. Ich dachte mir: Dieses Rennen hast du unter Kontrolle - die Fahrzeug-Balance war angenehm und ich hatte alles im Griff. Der Speed war da, ich hatte das Potenzial, um zu gewinnen.»
Der WM-Leader, dessen Vorsprung auf den zweitplatzierten Teamkollegen Nico Rosberg auf 41 Punkte geschrumpft ist, fügte an: «Doch als dann das Zeitfenster kam, in dem ich richtig Gas geben musste, kam plötzlich der Leistungsverlust – ich hatte immer weniger Power.»
Seufzend erklärte Hamilton, der schon 40 km/h langsamer als sein Teamkollege unterwegs war, als sich das Problem erstmals bemerkbar machte: «Ich hoffte, dass man eine schnelle Lösung finden würde, aber das war leider nicht der Fall. Alles, was wir versucht haben, brachte nichts. Ich wusste, dass der Rennsieg ausser Reichweite war und dann wurde langsam auch klar, dass selbst die Punkte-Ränge nicht mehr zu erreichen waren.»
Zum Schluss sagte der 40-fache GP-Sieger: «Naja, mein guter Lauf in der WM wurde gestoppt. Ich habe heute einige Punkte verloren. Aber es sind noch viele Punkte zu holen. Es war einfach ein schlechter Tag.»
Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda klärte nach dem Rennen auf: «Bei Hamilton ist eine Absicherung bei der Airbox kaputt gegangen, sie ist runter gefallen. Deshalb hat die Luftzufuhr beim Turbolader nicht mehr funktioniert – daher kommt der Leistungsverlust. Es war eine Schraube, die nicht angeschraubt war, um es kurz zu sagen.»