Suzuka: Red Bull Racing-Bestzeit von Daniil Kvyat!
Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat stellte am Trainingsfreitag auf dem nassen Suzuka Circuit die Tagesbestzeit auf
Nachdem sich die Zuschauer am Suzuka Circuit am Morgen noch 53 Minuten hatten gedulden müssen, bis die erste Rundenzeit auf dem Zeitenmonitor aufleuchtete, gaben die Formel-1-Stars nach deren Mittagspause gleich von Beginn an Gas.
Daniil Kvyat, der schon zu Beginn des Tages den Anfang gemacht hatte, legte auf Intermediates-Reifen mit 1:49,374 min vor. An die Zeit des Red Bull Racing-Piloten kam auch Kimi Räikkönen nicht heran. Der Mercedes-Pilot reihte sich mit 0,945 min Rückstand hinter dem jungen Russen ein.
Force India-Pilot Nico Hülkenberg musste sogar mit einem Rückstand von rund 2,5 Sekunden hinnehmen, trotzdem reichte das für den dritten Platz vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez, der fast fünf Zehntelsekunden langsamer als der Deutsche unterwegs war. Fast 3,5 Sekunden fehlten Sauber-Pilot Marcus Ericsson auf seiner ersten schnellen Runde auf die Spitzenzeit von Kvyat.
Der junge Schwede verbesserte sich aber gleich im folgenden Umlauf und reihte sich mit 1:51,934 min vor Pérez auf Position 5 ein. Der 25-Jährige aus Guadalajara musste nach nur vier Runden auf den Intermediates-Reifen die Box ansteuern, weil diese schon durch waren. «Offenbar ist die Strecke schon wieder fast zu trocken für diese Reifenmischung», erklärte der ehemalige GP-Pilot und heutige Langstreckenfahrer und Sky Sports F1-Experte Anthony Davidson trocken.
Carlos Sainz: «Schräge Laute vom Motor»
Kaum war die erste Viertelstunde des zweiten Trainings vorbei, setzte sich mit Nico Rosberg ein Silberpfeil an die Spitze. Der Deutsche liess sich 1:48,300 min notieren und führte das Feld damit klar an. Daniel Ricciardo, der am Morgen noch auf eine gezeitete Runde verzichtet hatte, musste sich mit fünfeinhalb Zehnteln Rückstand auf dem zweiten Platz einreihen.
Carlos Sainz, der das erste Training noch als Schnellster abgeschlossen hatte, funkte derweil: «Okay, ich höre schräge Laute vom Motor.» Sein Team erklärte aber beschwichtigend: «Alles gut, Carlos, soweit lässt sich kein Problem feststellen.» Zwei Runden später erklärte der Spanier aber auf Nachfrage: «Der komische Lärm ist immer noch da.»
Der Toro Rosso-Pilot war nicht der Einzige, der Probleme bekundete, auch Romain Grosjean klagte über «das gleiche Problem wie in der Vorwoche.» Auch Sainz' Teamkollege Max Verstappen erlebte keinen guten Start am Nachmittag: Am Auto des Teenagers wurde auch 20 Minuten nachdem die Boxenampel auf Grün gesprungen war, eifrig geschraubt. Noch schlimmer erwischte es Fernando Alonso, der auch nach den ersten 15 Minuten nicht im Rennanzug gesichtet wurde.
Viele Rutscher sorgen für Action
Obwohl die Wetterprognose in den nächsten zehn Minuten wieder stärkeren Regen voraussagte, verzichteten die meisten Piloten in den letzten Minuten der ersten halben Stunde darauf, schnelle Runden zu drehen. Pünktlich zum Abgabe-Termin des Extra-Reifensatzes wurde es auf dem Suzuka Circuit wieder ruhig.
Der befürchtete Regen kam denn auch wie erwartet nach 30 Minuten, wie Kvyat über Boxenfunk mitgeteilt wurde. Trotzdem erklärte ihm sein Renningenieur: «Der Regen hat in den Kurven 8, 9 und 1 eingesetzt, wir erwarten aber nicht, dass die Bedingungen schlimmer werden als sie zu Beginn bei deiner ersten Ausfahrt waren.» Entsprechend schnell füllte sich die Strecke wieder: zwei Minuten später waren sieben Autos auf der Strecke unterwegs.
Nur Alonso und Williams-Talent Valtteri Bottas hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht blicken lassen. Auch Alonsos Teamkollege Jenson Button, der zwei Installationsrunden drehte, hatte sich noch keine Rundenzeit notieren lassen. Dies holte der Weltmeister von 2009, um den sich die Rücktritts-Gerüchte verdichten, kurz darauf nach, beklagte sich dabei aber über zu viel Untersteuern.
Regen wird stärker
Während sich Kvyat auf 1:48,277 min verbesserte und Rosberg damit um 0,028 sec distanzierte, sorgte Button mit einigen Rutschern für Unterhaltung auf der Strecke. Fünf Minuten später wurde der Regen wieder so stark, dass die meisten Piloten die Box ansteuerten. Verstappen, der vorerst draussen blieb, rutschte in der Haarnadel-Kurve von der Piste. Auch Ricciardos RB11 untersteuerte stark, sodass sich der Australier gleich mehrere Male neben der Piste wiederfand.
Pérez, der als Reifen-schonender Fahrer gilt, klagte derweil: «Meine Reifen sind durch.» Der Mexikaner hatte gerade einmal sieben Runden auf seinen Walzen gedreht. Weil der Regen währenddessen immer stärker wurde, und Mercedes offenbar keine Besserung mehr erwartet, durften Rosberg und Hamilton nach sechs Runden selbst entscheiden, ob sie aussteigen oder weiterfahren wollten.
Die Silberpfeil-Piloten waren nicht die Einzigen, die sich in ihre Box verkrochen. Eine halbe Stunde vor dem Ende des Trainingsfreitags wurde es wieder ruhig am Suzuka Circuit – fast alle Formel-1-Fahrer verzichteten auf eine Ausfahrt. Einzig Ericsson drehte weiterhin fleissig seine Runden. Nachdem der Schwede auf der nassen Piste einige Schrecksekunden erlebte und damit für Action sorgte, bog auch er an die Box ab.
Daniil Kvyat mit Tagesbestzeit
Zu diesem Zeitpunkt führte Kvyat die Zeitenliste immer noch mit 1:48,277 min und 0,023 sec Vorsprung vor Rosberg an. Hamilton, Ricciardo, Vettel, Räikkönen, Sainz, Verstappen, Ericssons Teamkollege Felipe Nasr und Pastor Maldonado komplettierten die Top-Ten. Hülkenberg, Button, Ericsson, Pérez, Grosjean, Felipe Massa im Williams und das Manor-Duo Will Stevens und Alexander Rossi komplettierten die Zeitenliste.
Alonso und Bottas hatten sich bis dahin keine Rundenzeit notieren lassen. Der Finne hatte sogar keine einzige Runde gedreht.Alonso rückte in den letzten Minuten noch einmal aus und sicherte sich mit 1:57,087 min knapp die 17. Position vor dem Manor-Duo.
Kaum war Alonso wieder weg, wagte sich auch Rosberg noch einmal aus der Box. An der Bestzeit konnte er auf der nassen Piste aber auch nicht mehr rütteln – und versuchte es auch gar nicht mehr. Der Deutsche bog gleich wieder in die Boengasse ab, um einen Start zu üben.
Auch Hamilton liess sich nicht lumpen und drehte noch einmal auf. Die beiden Silberpfeile bekamen kurz darauf auch von Vettel Gesellschaft. Wie Rosberg bog aber auch Hamilton gleich wieder ab, um eine Startübung zu absolvieren.
Unterdessen hatte auch Button seine Arbeit wieder aufgenommen – wenn auch nur zähneknirrschend. Der Weltmeister von 2009 beklagte sich über die widrigen Verähltnisse und wurde von seinem Team angehalten, auf der Strecke zu bleiben. Zum Schluss zeigten sich auch noch Räikkönen, Hülkenberg, Pérez und Alonso noch einmal. Aber auch sie konnten sich nicht mehr verbessern.