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Nico Hülkenberg: «Le Mans statt Formel 1? Niemals»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

​Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg über die Terminkollision zwischen Le Mans mit Porsche und Aserbaidschan-GP mit Force India: «Die Formel 1 hat für mich Priorität.»
Nico, was sagst du zum jüngsten Formel-1-Kalender 2016?

Klar bin ich enttäuscht darüber, dass Le Mans nun mit dem Aserbaidschan-GP zusammenfällt und ich deshalb meinen Porsche-Sieg in Frankreich von 2015 nicht verteidigen kann. Wie der Formel-1-Kalender zusammengestellt wird, das liegt nicht in meiner Hand. Das muss ich akzeptieren, ich habe keine andere Wahl. Wir haben es aber erlebt, dass die Termine im Dezember von der FIA nochmals umgestellt werden. Ich hoffe, Porsche würde so lange auf mich warten.

Es gibt 21 Formel-1-Rennen, aber es gibt nur ein Le Mans. Du könntest Le Mans gewinnen, aber wohl keinen Grand Prix. Würdest du demnach in Betracht ziehen, den Grand Prix in Baku sausen zu lassen?

Nein, niemals, denn die Formel 1 hat für mich Priorität.

Würdest du ein anderes Rennen für Porsche fahren?

Nein. Belgien bin ich ja als Vorbereitung auf Le Mans gefahren. Wenn ich aber nicht in Le Mans fahren, kann ist solche Einsatz sinnlos.

Wo siehst du Force India an diesem Wochenende?

Wenn wir keine Probleme haben, dann sollten wir mit beiden Fahrzeugen in die Punkte fahren und den Vorsprung auf Lotus in der Markenwertung ausbauen können. Das ist das Ziel für Sotschi.

Passt die Strecke zu eurem Auto?

Mehr oder weniger ja. Das variiert nur leicht. Einmal sind wir locker in den Top-Ten, andere Mal müssen wir uns ein wenig stricken. Im Renntrimm sind wir schnell genug, um unter die ersten Zehn zu kommen.

Im vergangenen Jahr gab es bei der Premiere hier kaum Reifenverschleiss. Wird sich das ändern?

Ja, das könnte passieren, weil wir mit weicheren Reifen fahren. Aber mehr dazu kann ich erst nach dem ersten Trainingstag sagen.

Du bist in Sachen Motoreinteilung seit dem Motorschaden in China ein wenig aus dem Rhythmus. Ist ein weiterer Wechsel, damit ein fünfter Motor und damit eine Strafe unausweichlich?

Vielleicht schon. Wir versuchen, den Zeitpunkt des Wechsels so lange als möglich hinauszuzögern. Aber das hängt stark davon ab, wie die kommenden Rennen verlaufen.

Was heisst das genau: Müsst ihr einfach Daumen drücken, dass es keinen Schaden gibt? Zwingt einen Leistungsverlust der älteren Motoren irgendwann zum Wechsel?

Du kannst das nicht so genau planen. Alles hängt davon ab, was an den Rennwochenenden passiert. Wenn du zum Beispiel früh in einem Grand Prix ausscheiden würdest, dann ist das zwar ärgerlich, aber du hättest in Sachen Laufleistung des Motors Rennkilometer gespart. Wenn du andererseits aus irgendwelchen Gründen ein schlechtes Training hast und du findest dich auf Rang 16 oder 17 wieder oder so, dann könnte man erwägen, den Motor zu wechseln, weil du eh von weit hinten losfahren musst. Es hängt auch davon ab, wie sehr die Piste geeignet ist, um wieder nach vorne zu kommen. Wir versuchen einfach, einem Motortausch so lange als möglich zu entgehen.

Bedeutet die Motorsituation, dass du am Freitag gemessen an Sergio Pérez Kilometer sparen musst?

Ein wenig, aber nicht entscheidend.

Was ist der Schlüssel, um in Sotschi schnell zu sein?

Abtrieb – so wie überall.

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