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FIA stoppt Märchen: Kein 2015er Ferrari im Toro Rosso

Von Mathias Brunner
Der 2014er Ferrari-V6-Turbomotor im 2015er Manor-Marussia

Der 2014er Ferrari-V6-Turbomotor im 2015er Manor-Marussia

​Im Sportreglement für 2016 ist klar definiert: Der Einsatz von Vorjahresmotoren ist künfig verboten. Damit ist das Märchen vom Motoren-Deal zwischen Ferrari und Toro Rosso beendet.

In Sotschi wurde herumerzählt: Toro Rosso habe mit Ferrari einen Handel ausgemacht, um 2016 mit 2015er Motoren aus Maranello zu fahren. Einmal abgesehen davon, dass Toro Rosso nicht eigenmächtig Motorenverträge aushandeln kann, hat Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko klargemacht: «Es gibt nur eine ganzheitliche Lösung, also ein Engagement in der Formel 1 mit Red Bull Racing und Toro Rosso oder eben den Ausstieg. Wieso sollen wir bei Toro Rosso junge Fahrer ausbilden, um sie dann den anderen Top-Teams zu überreichen. Das macht doch keinen Sinn.»

Die Geschichte machte auch aus reglementarischer Sicht keinen Sinn: Im Sportgesetz für die Saison 2016 ist nämlich vorgeschrieben, dass «sämtliche in den Jahren 2016 bis 2020 verwendeten Motoren jener Spezifikation entsprechen müssen, welche jeweils Ende Februar homologiert wird». Die hat die FIA heute bestätigt.

Ausnahmen wie in diesem Jahr, wo Manor-Marussia einen 2014er Ferrari-Motor einsetzt, sind nicht mehr gestattet.

Aber noch balgen die Motorhersteller darum, ob und wie die Triebwerke entwickelt werden müssen.

Gemäss des FIA-Grossplans werden 2016 25 der so genannten Entwicklungswertmarken eingesetzt werden dürfen, 2015 waren es noch 32. Durch eine Lücke im Reglement, die Ferrari gefunden hatte, ergab sich für die Hersteller 2015 die Chance, im Laufe der Saison zu entwickeln. Auf diese Weise war es möglich, dass Mercedes ab Monza einen Versuchsmotor für 2016 brachte, Ferrari will in den USA ebenfalls mit einem Evo-Triebwerk nachziehen.

Morgen Donnerstag kommt es in London zum Motorengipfel: Da werden sich Ferrari, Honda und Renault dafür stark machen, dass auch 2016 innerhalb der Saison entwickelt werden darf. Sie hoffen damit, zu Leader Mercedes aufschliessen zu können.

Doch eine entsprechende Reglementsänderung ist nur dann möglich, wenn sämtlich zehn gegenwärtigen Formel-1-Rennställe zustimmen.

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