Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Esteban Gutiérrez bei Haas: Schon in Texas offiziell?

Von Mathias Brunner
​Hat sich Haas-Teamchef Günther Steiner verplappert? Der Südtiroler deutet an, dass 2016 für das neue Haas-Team neben Romain Grosjean der Mexikaner Esteban Gutiérrez fährt.

Insider aus den USA beteuern: Im Rahmen des Grossen Preises der USA in Austin (Texas), der am 25. Oktober stattfindet, spätestens aber eine Woche darauf bei der Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko wird es bestätigt – der zweite Haas-Fahrer 2016 neben dem Genfer Romain Grosjean wird mit grosser Wahrscheinlichkeit der Mexikaner Esteban Gutiérrez.

Teambesitzer Gene Haas hatte davon gesprochen, dass man einen erfahrenen Mann suche, der zweite Fahrer stamme wohl von Ferrari. Der Mann mit Routine ist Grosjean, beim Mann von Ferrari konnte es sich nur um Gutiérrez oder den Franzosen Jean-Eric Vergne handeln.

Nun sagt jedoch Haas-Teamchef Günther Steiner gegenüber «Sports Business Daily»: «Es wäre gut für den Sport, einen Piloten aus Nordamerika zu haben.»

Einmal abgesehen davon, dass Mexiko genau betrachtet Mittelamerika ist: Formel-1-fähig ist eigentlich nur Alexander Rossi, doch dem hat Gene Haas die kalte Schulter gezeigt.

Gleichzeitig sieht Steiner den Haas-Rennstall «nicht als B-Team von Ferrari. Wir stehen auf eigenen Füssen. Wir haben einfach eine enge Kooperation mit Ferrari.»

Von Australien 2013 bis Abu Dhabi 2014 hat der Mexikaner Esteban Gutiérrez insgesamt 38 WM-Läufe bestritten. Der heute 24-Jährige aus Monterrey konnte einmal in die Punkte vorstossen (Siebter im Japan-GP 2013) und fuhr einmal die schnellste Rennrunde (in Spanien 2013). Ende 2014 wurde er von Sauber ausgemustert: zu wenig überzeugend, zu wenig konstant. Der Mexikaner wechselte mit seinem Sponsormillionen in die Arme von Ferrari.

Die Zusammenarbeit ist nicht ganz zufällig: Mexiko ist ein Boom-Markt für die Sportwagen aus Maranello, da kann ein Mexikaner im Team gewiss nicht schaden. Gutiérrez hat in diesem Jahr ein paar Mal für Ferrari gestetet, sitzt regelmässig im Simulator und ist bei allen WM-Läufen vor Ort.

Mit der Rückkehr des Mexiko-GP ab 2015 liegt es auch im Interesse von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, neben Sergio Pérez wieder einen zweiten Mexikaner am Start zu haben. Auch als Industrieller schielt Gene Haas besonders aufmerksam auf den mittelamerikanischen Markt.

Nicht nur Ferrari ist Steigbügelhalter für Gutiérrez: der langjährige Sponsor Telmex (Telekommunikation, in Besitz der reichsten Familie der Welt, von Carlos Slim Helú und seinem Sohn Carlos Slim Domit) soll 15 Millionen Dollar für den Wechsel zu Haas beitragen. Ob auf dem Haas für Claró (drahtlose Dienste) geworden wird oder für eine andere Marke aus dem Firmenimperium der Familie Slim, ist noch nicht klar.

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