Mario Andretti: «Wenns schief geht, liegts am Auto»
Mario Andretti: «Mit Romain Grosjean hat Haas F1 einen grossartigen Fahrer unter Vertrag genommen»
Für Mario Andretti ist klar: Die Königsklasse des Motorsports wird ihr aktuelles Formtief überwinden. Der Formel-1-Weltmeister von 1978 erklärte im Gespräch mit den Kollegen von «Die Welt»: «Die Formel 1 hat in den Jahrzehnten so viele Krisen überlebt. So wird es auch dieses Mal sein. Sie bewegt die Menschen überall auf dem Planeten, jedes Kind weiss, was die Formel 1 ist. Das ist ein gewaltiger Vorteil gegenüber allen anderen Rennserien. Deswegen sehe ich die Zukunft absolut positiv.»
Dass mit Haas F1 ab 2016 auch ein US-Team auf dem höchsten Niveau des Formelsports mitmischen wird, stimmt den 75-Jährigen zuversichtlich: «Ich glaube, dass der Einstieg eines US-Teams so etwas wie die Nagelprobe wird. Wenn sie wirklich erfolgreich sein sollten, dann geht hier die Post ab.»
Andretti führt aus: «Schauen Sie sich an, was für einen Fussball-Boom wir jetzt hier haben. Die WM im vergangenen Jahr ist genau wie die Formel 1 eine globale Bühne. Da will sich ein grosses, wohlhabendes Land wie die Vereinigten Staaten präsentieren. Eines Tages wünsche ich mir einen amerikanischen Piloten im Auto. Das wäre die Krönung. Sehen Sie sich an, was Sergio Pérez erreicht hat. Wegen ihm haben wir wieder ein Formel-1-Rennen in Mexiko.»
Nicht nur der 25-Jährige aus Guadalajara, der in Sotschi mit dem dritten Rang seinen ersten Podestplatz der Saison feiern durfte, hat Andretti beeindruckt. Auch auf Romain Grosjean, der im nächsten Jahr für Haas F1 ins Lenkrad greifen wird, hält der Amerikaner grosse Stücke.
Andretti schwärmt: «Mit Romain Grosjean haben sie jedenfalls einen grossartigen Fahrer unter Vertrag genommen. Er ist genau der richtige Mann für so ein junges Team. Wenn es schief geht, liegt es am Auto und definitiv nicht am Piloten. Aber ich bin zuversichtlich. Ein erfolgreiches US-Team wird das Wachstum in den USA nur beschleunigen.»