Lewis Hamilton: «Ich brauche keinen Nico Rosberg»
Lewis Hamilton bringt sich in Stimmung
Als Niki Lauda in einem Hotelzimmer von Singapur 2012 Lewis Hamilton davon überzeugen konnte, McLaren zu verlassen und 2013 ein Silberpfeil-Schütze zu werden, da hagelte es in England Kritik. Völlig falsch, der schlimmste Fehler seiner Karriere und so weiter und so fort. Inzwischen hat Lewis mit Mercedes 2014 und 2015 den WM-Titel gewonnen. Fühlt er Genugtuung? Hat er den Eindruck, es seinen Kritikern endlich heimgezahlt zu haben?
«So ticke ich nicht», sagt der Engländer im Gespräch mit der britischen Sky im Rahmen einer Veranstaltung von Puma. «Ich hatte nie den Eindruck, dass ich etwas beweisen muss. Für mich stand immer in Vorderung, die bestmögliche Arbeit zu machen, so dass ich mit mir selber zufrieden sein kann. Alles andere ist nur Schall und Rauch, vieles davon aufgebaut auf Hörensagen.»
«Ich wusste – Mercedes ist richtig für mich. Und um ehrlich zu sein, haben wir mehr erreicht als ich erwartet hatte.»
Lewis Hamilton ist verhältnismässig früh angereist: «Ich war noch nie ein Mexiko, und ich wollte ein Gefühl für Land und Leute bekommen. Was ich bislang gesehen habe, finde ich interessant.»
Auf die Frage, ob er von Nico Rosberg auch künftig auf Trab gehalten werde, sagt Hamilton – ohne mit einer Wimper zu zucken: «Ich brauche keinen Rosberg, um auf Zack zu sein. Das kann ich schon selber. Wo wir Nico brauchen, das ist zum Gewinn des Markentitels. Wir brauchen den jeweils anderen als Absicherung gegen hinten. Wenn ich gewinne, ist es für das Team am besten, wenn Nico Zweiter wird. Wenn Nico gewinnt, dann ist es in Sachen Markenpunkte am besten, wenn ich dahinter ins Ziel komme. Aber sonst bin ich auf niemanden angewiesen.»
Die Gegner dürfen keinen weicheren Gegner erwarten in den letzten Rennen. Lewis: «Ich bin so motiviert, als hätte ich den Titel noch nicht gewonnen. Ich will diese drei Siege.»
Auch hier im Fahrerlager von Mexiko ist der wohldokumentierte Mützenwurf zwischen Hamilton und Rosberg noch immer ein Thema.
Hamilton sagt dazu: «Ich bin von den starken Reaktionen der Menschen nicht überrascht. Für mich bedeutete die Szene nichts.» (Beginnt zu lachen.) «Ich war einfach in diesem Moment happy, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Und ich schwebe immer noch auf, Wolke 7. Wer hat das eigentlich erfunden, Wolke 7? Denn ich fühle mich viel, viel weiter oben. Ich geniesse jeden Moment.»