Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Lewis Hamilton sauer: Rekord weg, Ärger wegen Reifen

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton verfolgte Nico Rosberg vergeblich

Lewis Hamilton verfolgte Nico Rosberg vergeblich

​Der schönste Moment des Mexiko-GP kam für Lewis Hamilton und Rang 2 erst nach dem Rennen: Gruppenphoto mit den atemraubenden Grid-Girls von Mexiko. Ein schaler Trost.

In Austin gab der Schubser von Hamilton gegen Rosberg ausgangs der ersten Kurve zu reden, hier in Mexiko sind es die Reifen: Mercedes verfügte nach 45 Runden einen Sicherheitsstopp, Hamilton maulte über Funk, seine Reifen seien prima in Ordnung. Er wollte sich keine neuen Reifen abholen.

Nachdem Techniker Pete Bonnington und Technikchef Paddy Lowe über Funk ziemlich unmissverständlich wurden, was das Einlegen eines zweiten Stopps betrifft (Hamilton war sicherheitshalber für eine weitere Runde draussen geblieben, zur Verblüffung von Kommandostand und Mechaniker, die mit den Reifen bereitstanden), kam der Brite schliesslich herein. Er war sich seiner Sache sicher, dass er das Rennen mit dem einen Satz hätte zu Ende fahren können.

Hintergrund: Die Mercedes lagen so weit vor Red Bull Racing-Fahrer Daniil Kvyat, dass man sich einen Sicherheitsstopp leisten konnte. Und Mercedes wollte keinen Highspeed-Reifenplatzer auf abgefahrenen Reifen riskieren, wie er Sebastian Vettel in Belgien passiert ist. Jeder hätte dann das risikoreiche Vorgehen der Weltmeister angeprangert.

Lewis äusserte sich am Funk ein paar Mal patzig, er wolle dann schon bitteschön wissen, wie seine Reifen aussehen, denn sie hätten sich gut angefühlt.

Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle: «Hamilton kommt mir wie ein aufmüpfiger Schüler vor. Ich fand den Schritt von Mercedes vernünftig und richtig. Lewis witterte halt seine einzige Chance, mit nur einem Stopp doch noch an Nico vorbei zu kommen.»

Hamilton nach dem Rennen auf die Frage, ob die Reifen gehalten hätten ein wenig schmallippig: «Das ist jetzt letztlich auch egal.»

Das grösste Problem für den dreifachen Champion waren nicht die Reifen, «sondern, dass es hier so schwierig ist, dem Vordermann dichtauf zu folgen und dann zu attackieren. Wann immer du etwas näher gekommen bist, hat dein Wagen gewissermassen keine Atemluft mehr bekommen. Ich konnte angreifen, aber ich konnte nicht überholen. Ich war schnell, aber ich kam nicht heran. Was wir hier brauchen, das sind Reifen, die besser haften.»

Noch ein Grund für Ärger: Hamilton hatte insgeheim gehofft, Sebastian Vettels Saisonrekord von dreizehn Siegen einzustellen. Das hat ihm Nico Rosberg versalzen.

Lewis: «Nico hat den Sieg verdient, er hat so gut wie keinen Fehler gemacht.»

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